Wien

Frau schwer krank – Kassa will ihr 1.932 Euro streichen

Einer Wienerin wurde das Krankengeld gestrichen, weil die ÖGK ihre Krankschreibung einfach nicht anerkannte. Die AK erstritt für sie nun fast 2.000 €.

Christian Tomsits
Die 35-Jährige wurde krank geschrieben, doch die ÖGK weigerte sich das Krankengeld auszubezahlen.
Die 35-Jährige wurde krank geschrieben, doch die ÖGK weigerte sich das Krankengeld auszubezahlen.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Fälle wie diese häufen sich aktuell: Eine Wienerin (35) schuftete sich für ihre Firma ab, bis sie nicht mehr konnte – dann rutschte sie in ein heftiges Burnout. Ein Facharzt diagnostizierte diese schwere Erkrankung. Doch die ÖGK wollte nach zehn Wochen den Krankenstand einfach beenden, um kein Geld mehr zahlen zu müssen.

ÖGK legte sich bei Krankenstand quer

Die Frau müsse zu einer weiteren Untersuchung, hieß es. Obwohl der behandelnde Psychiater der 35-Jährigen wegen schweren Burnouts, Depressionen und Angststörungen dringend weitere sechs Wochen empfahl, gewährte die ÖGK  – ohne die Frau untersucht zu haben – lediglich zwei weitere Wochen.

Arbeiterkammer musste einschreiten

Die Patientin sammelte ihre letzten Kräfte zusammen und wandte sich verzweifelt an die Wiener Arbeiterkammer. Die erreichte eine Verlängerung der Krankenstandes und eine persönliche Untersuchung durch die ÖGK – so wurden am Ende ganze 1.932 Euro Krankengeld gewährt.

"Viele Betroffene, denen dieser oft ungerechtfertigte Druck zusetzt, wissen gar nicht, dass man eine Abschreibung aus dem Krankenstand durch die ÖGK nicht akzeptieren muss, wenn der behandelnde Facharzt dringend einen weiteren Krankenstand vorsieht", erklärte die AK gegenüber "Heute"

Was viele auch nicht wissen: Nicht anerkannte Krankenstände können ein Entlassungsgrund sein, da man unentschuldigt bei der Arbeit fehlt. In so einem Fall müsste man gerichtlich um die Anerkennung kämpfen, was für Betroffene eine weitere psychische Belastung darstellt – und ob man das Geld am Ende bekommt, hängt dann vom Richter ab.

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