Österreich

Frau nach Spital: 3 Wochen mit Verband und ohne Dusche

Eine 73-jährige Kärntnerin konnte nach der Entlassung aus dem Krankenhaus keine mobile Pflege bekommen. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide.

Sandra Kartik
Eine Kärntnerin fand nach einem Krankenhaus-Aufenthalt keine mobile Pflege – mit unangenehmen Folgen.
Eine Kärntnerin fand nach einem Krankenhaus-Aufenthalt keine mobile Pflege – mit unangenehmen Folgen.
Getty Images (Symbol)

Sie ist nicht gesund und lebt alleine. Waltraud C. (Name geändert) aus dem Bezirk Klagenfurt-Land wurde Mitte August nach einem Eingriff an den Beinen aus dem Spital entlassen. Die Pensionistin suchte danach dringend eine mobile Pflegerin, da sie Hilfe im Alltag brauchte. Drei lange Wochen bemühte sie sich um passendes Personal, doch sie fand niemanden. In dieser Zeit konnte die 73-Jährige weder alleine duschen, noch ihren Verband wechseln.

"Es hat furchtbar gerochen"

Einer der Kärntner Einrichtungen, die Waltraud C. kontaktierte, war der Verein "Lebenswert". Dieser darf laut Vertrag mit dem Land insgesamt nur 625 Betreuungsstunden anbieten. Für die Hilfesuchende wären eigentlich keine Kapazitäten mehr möglich gewesen.

"Wir durften sie nicht aufnehmen. Ich bin dann aber trotzdem zu ihr gefahren, weil sie mir so leid getan hat. Alle Verbandsschichten waren durchtränkt und durchnässt. Es hat furchtbar gerochen", erzählt Vereins-Obfrau Anna Lubas in der "Kleinen Zeitung". Der Verband hätte eigentlich dreimal in der Woche ausgetauscht werden müssen.

Patientin zu jung

Der Pflege-Skandal, der von der FPÖ veröffentlicht wurde, hat auch etwas mit dem Alter der Pensionistin zutun. "Bei Patienten unter 80 wird davon ausgegangen, dass sie versorgt sind. Das ist aber immer seltener der Fall", weiß Lubas aus dem Pflege-Alltag. Dass der Verein trotz Mangels an Personal und Zeit Fälle wie den von Waltraud C. betreut, hat deutlich zugenommen.

Wenn die Behörde bestätigt, dass Pflegebedürftige keine andere Möglichkeit haben, wird den Betroffenen trotzdem geholfen. Derzeit ist der Verein etwa 1.200 Stunden im Monat im Einsatz – also doppelt soviel, wie vorgesehen. "Daran sieht man, wie groß der Bedarf ist", schließt Lubas.

Der Fall von Waltraud C. wird nun vom Büro der Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) überprüft. "Sollte es tatsächlich Missstände geben bzw. gegeben haben, so werden diese unverzüglich abgestellt", heißt es.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger