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Frau mischt ihre Plazenta in Smoothies ihres Verlobten
Die eiswürfelgroß-geschnittenen Plazenta-Teile kommen zusammen mit den restlichen Zutaten in den Mixer. Der Smoothie schmeckt auch dem Verlobten.
Plazenta-Smoothies hätten ihr nach der Geburt eines Kindes geholfen haben, wieder auf die Beine zu kommen, sagt eine junge Mutter aus Golden Coast, Australien. Und sie sind angeblich so köstlich, dass sie sogar dem Verlobten schmecken. Das Getränk enthält Granatapfelsaft, gefrorene Beeren, Joghurt, Banane, Kokosnussöl, Honig und eine Chia- und Leinsamenmischung, die mit einem eiswürfelgroßen Stück der Plazenta vermischt werden. Ihnen hat's geschmeckt, berichtet die "New York Post".
Die Plazenta ist ein Organ, das sich während der Schwangerschaft an der Gebärmutterschleimhaut festsetzt. Sie verbindet die Mutter und das Baby in der Gebärmutter und versorgt es mit Sauerstoff, Nährstoffen und Hormonen. Außerdem transportiert sie die Ausscheidungen des Babys ab. Nach der Geburt des Babys wird die Plazenta durch einige weitere Wehen ebenfalls ausgestoßen.
Der Verzehr der Plazenta ist eine alte Praxis, die in mehreren Kulturen beobachtet wurde. Es wird behauptet, dass ihr Verzehr das Risiko einer postpartalen Depression verringert und die Qualität der Muttermilch erhöht. Wissenschaftler sind jedoch der Ansicht, dass der Verzehr für frischgebackene Mütter keine Vorteile bringt, sondern sogar schädlich sein könnte. Die Experten befürchten, dass der Verzehr des Organs bakterielle oder virale Infektionen übertragen könnte.
"Kann nur Gutes berichten"
Tiana-Rose brachte vor sechs Monaten ihren zweiten Sohn zur Welt und beschloss, die Plazenta in ihre Smoothies zu mischen, nachdem sie gehört hatte, dass es gegen postpartale Depressionen und Angstzustände helfen soll. "Aus meiner eigenen Erfahrung und der von Frauen aus aller Welt kann ich nur Gutes berichten", sagt die Mutter gegenüber "NeedToKnow.Online" und bezeichnet das unkonventionelle Gebräu als "lebensverändernd". Ursprünglich wollte die 24-Jährige Kapseln aus ihrer Plazenta machen lassen, begann dann aber, Rezepte zu recherchieren und entdeckte schließlich eine schmackhaft klingende Mischung in einem Kochbuch für frischgebackene Mütter.
"Wie Preiselbeere"
"Nach der Geburt wurde die Plazenta in eine sterilisierte Schale gelegt und unsere Doula (nicht-medizinische Helferin, Anm.) begann sofort mit der Zubereitung in unserer Küche, da wir eine Hausgeburt hatten", erinnert sich Tiana-Rose. "Sie schnitt die Plazenta in 2-Zentimeter-Würfel und fror sie ein. Bei Bedarf mengte sie einen der Würfel den restlichen Smoothie-Zutaten bei. "Ich hatte schon von Plazenta-Smoothies gehört und dachte, sie wären eklig ... [aber] ehrlich gesagt konnte man nicht erkennen, dass da eine Plazenta drin war. Ich war sehr überrascht", schwärmt sie. "Mein Verlobter Luca hat es auch probiert und war völlig begeistert. Er fand, dass es wie ein Preiselbeer-Smoothie schmeckte."
"Eklige Assoziation überwinden"
Durch das Schneiden der Plazenta in kleine Würfel kam die Mutter mehrere Wochen lang aus. "An den Tagen, an denen ich sie zu mir nahm, fühlte ich mich definitiv energiegeladen, an den Tagen, an denen ich sie nicht zu mir nahm, war ich träge und müde". Die australische Autorin ermutigt nun andere werdende Mütter, ihre Plazenta zu konservieren und es auszuprobieren. "Ich würde Müttern empfehlen, ihre Plazenta auszuprobieren, egal ob es sich um einen Smoothie oder eine Kapsel handelt. Wenn man erst einmal die eklige Assoziation überwunden hat, ist es eigentlich ganz gut."