Österreich
Frau kann es nicht fassen: "Polizei prüft den Einkauf"
Eine Steirerin zeigt sich geschockt über ein Erlebnis in der Corona-Krise. Als sie in der Arena Fohnsdorf einkaufen war, wurde ihr Einkaufssackerl von einem Polizisten kontrolliert.
Der Vorfall hat sich laut der Judenburgerin am Mittwoch ereignet, wie sie der "Kleinen Zeitung" schilderte. Im Fohnsdorfer Einkaufszentrum besorgte die Frau Schul-Utensilien für ihren Sohn, der die vierte Klasse einer Volksschule besucht und bis Anfang April seine Hausaufgaben abgeben muss. Ihm seien die Hefte ausgegangen, weswegen die Mutter neue besorgt hatte.
"Das ist nichts Lebensnotwendiges"
Noch im Geschäft – einer Müller-Filiale – habe sie ein Polizist vor der Kassa aufgehalten und ihren Ausweis verlangt. Mit "Was haben Sie da?" sollte die Frau dann ihren Einkauf vorweisen. Als der Polizist die Schul-Utensilien gesehen habe, habe er zwar freundlich, aber direkt gesagt: "Das ist nichts Lebensnotwendiges, darauf kann man verzichten" – und eine Strafe für die Frau angekündigt.
Anonyme Anzeigen bei Einkäufen
Bei der Bezirkshauptmannschaft bestätigt man laut "Kleine Zeitung" die Polizeikontrolle. Es seien anonyme Anzeigen wegen nicht notwendigen Einkäufen eingegangen, die man überprüfe. Generell sei die Causa eine rechtliche Frage, denn laut Verordnung dürfen nur Dinge des täglichen Bedarfs gekauft werden. Dazu zählen Schul-Utensilien offenbar nicht.
Geschäft zeigt sich verwundert
Deswegen stehen laut Bericht auch Geschäfte im Fokus der Polizei, denn in einigen würden neben den notwendigen Dingen weiter auch Spielzeuge, Parfüms und Co. gehandelt. Die Situation soll nun rechtlich geklärt werden, um für Geschäfte wie Kunden Sicherheit beim Ver- und Einkauf zu schaffen. Beim Geschäft selbst scheint man verwundert, dass ein Polizist direkt im Geschäft Kunden "abfängt": Das sei bisher noch nicht vorgekommen.
"Ich habe ja nichts gestohlen"
Die Kontrollen wiederum bestätigt die Polizei in der Steiermark: Die Polizei sei tätig geworden, weil Anzeigen gegen das Geschäft laufen. Dazu würden auch Kunden kontrolliert, die als mögliche Zeugen auftreten könnten. Das die Kundin selbst eine Strafe bekommen soll, dazu hält man sich bedeckt. "Das wäre wirklich arg, denn ich habe ja nichts gestohlen, sondern in einem geöffneten Geschäft eingekauft", wird sie im Bericht zitiert.