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Frankreichs Rechte erstmals ohne Le Pen an Spitze

Marine Le Pen hat den Vorsitz der Rassemblement Nationale (RN) abgegeben. Damit ist die Partei erstmals nicht mehr in Familienhand.

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    Marine Le Pen gibt den Vorsitz der Rassembement Nationale nach zehn Jahren ab.
    Marine Le Pen gibt den Vorsitz der Rassembement Nationale nach zehn Jahren ab.
    REUTERS

    Nach zehn Jahren an der Spitze trat Marine Le Pen (54) zurück, wird aber Abgeordnete der französischen Rechtsaußen-Partei bleiben. Ihr Nachfolger ist der erst 27 Jahre alte Jordan Bardella, der sich in einer Abstimmung mit 85 Prozent der Stimmen gegen Louis Aliot (53) durchsetzte. Bardella, dessen Mutter aus Italien stammt, wurde in Paris geboren und trat bereits mit 16 Jahren in die Partei ein. 2017 wurde er Sprecher der RN.

    Bis jetzt hatte die Partei bloß zwei Vorsitzende: Jean-Marie Le Pen (94) der 1972 die Front Nationale gegründet hatte. Er übergab den Posten seiner jüngsten Tochter Marine im Jahr 2011. Sie räumte mit dem Image einer Neo-Nazi-Partei auf und schloss Mitglieder, die sich rassistisch und antisemitisch äußerten, aus. 2015 traf es sogar ihren Vater Jean-Marie. 2018 änderte Marine Le Pen schließlich den Namen der Partei in das weniger kriegerisch klingende Rassemblement Nationale (Nationale Versammlung).

    Mit einer Le Pen liiert

    So hatte sie es bei den vergangenen beiden Präsidentschaftswahlen auch in die Stichwahl gegen Präsident Emmanuel Macron geschafft. Trotz zweier Niederlagen wird erwartet, dass sie 2027 erneut für die Partei antreten wird. Bei den heurigen Parlamentswahlen hatte die RN 89 der 577 Sitze erobert, so viele wie nie zuvor.

    Bardella ist aber trotzdem der Familie Le Pen mehr als nur politisch verbunden: Seine Lebensgefährtin Nolwenn Olivier ist die die Tochter von Marine Le Pens älterer Schwester Marie-Caroline. Er gilt auch politisch als Hardliner, während sein unterlegener Herausforderer Aliot plante, die RN weiter zu de-radikalisieren. Le Pen hatte sich aber im Vorfeld der Abstimmung als neutral bezeichnet und unterstützte keinen der beiden Kandidaten öffentlich.

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      privat, iStock