Wirtschaft

Stronach verklagt eigene Tochter auf 520 Millionen

Heute Redaktion
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Frank Stronach und seine Tochter Belinda Stronach bei der Jahresversammlung der Aktionäre von Magna International im Jahr 2008.
Frank Stronach und seine Tochter Belinda Stronach bei der Jahresversammlung der Aktionäre von Magna International im Jahr 2008.
Bild: Reuters

"Letzter Ausweg": Milliardär Frank Stronach hat beim Obersten Gericht von Ontario Klage gegen seine Tochter Belinda und zwei seiner Enkelkinder eingereicht.

Der gebürtige Österreicher Frank Stronach und Gattin Elfriede haben gegen ihre Tochter Belinda (52) wegen angeblicher Misswirtschaft im milliardenschweren Familienunternehmen Klage eingebracht.

Das Ehepaar fordert Schadenersatz in der Höhe von mehr als einer halben Milliarde kanadische Dollar (umgerechnet rund 345 Millionen Euro). Der Rechtsweg sei der "letzte Ausweg", so der Magnat in einem Statement. In den letzten zwei Jahren hätte man unter "erheblichen Anstrengungen" vergeblich versucht, die Situation innerhalb der Familie zu klären.

Neben Tochter Belinda, die Vorstandsvorsitzende und Präsidentin der Stronach Group, richtet sich die Klage auch gegen CEO Alon Ossip, sowie die beiden Enkelkinder Nicole und Frank Walker. Das geht laut kanadischen Medien aus den Gerichtsdokumenten hervor.

Der Vorwurf: Misswirtschaft

In der Anklageschrift des Ehepaars heißt es, die 52-Jährige und Ossip hätten "eine Reihe von verdeckten und illegalen Maßnahmen" zu verantworten, die gegen die Interessen der anderen Familienmitglieder gerichtet waren.

Zudem beschuldigt Frank Stronach seine Tochter, einen extravaganten Lebensstil geführt zu haben, der dem Unternehmen mindestens 70 Millionen US-Dollar gekostet habe – darunter sollen etwa mehr als zehn Millionen in die Eröffnung eines neuen Büros in Yorkville geflossen sein. Bislang wurden dem Gericht allerdings keine Beweise für die Anschuldigungen vorgelegt.

Stronachs Tochter dementiert

Belinda Stronach hat die Vorwürfe am Mittwoch zurückgewiesen: "Familienbeziehungen innerhalb eines Unternehmens können manchmal herausfordernd sein", so die 52-Jährige. "Meine Kinder und ich lieben meinen Vater. Nichtsdestotrotz sind seine Anschuldigungen unwahr und wir werden auf gerichtlichem Wege darauf reagieren."

Der mitangeklagte Geschäftsführer Alon Ossip ließ über einen Sprecher ausrichten, die Vorwürfe seien "haltlos und hätten keinerlei Bezug zu den Fakten oder der Realität.

(red)