Niederösterreich
FPÖ warnt vor nächstem EVN-Preisschock nach NÖ-Wahl
Die EVN ändert ihre Geschäftsbedingungen, nächste Preisanpassungen nach Index werden erst mit 1. April 2023 schlagend. Also nach der Landtagswahl.
Der Schock über die massiven Preiserhöhungen der EVN sind immer noch nicht verdaut und dennoch könnte schon bald die nächste Hiobsbotschaft kommen.
Nächste Hiobsbotschaft?
Wie berichtet, erhöhen EVN und Wien Energie die Strom- und Gaspreise ab 1. September eklatant. Bereits im Juli, als dies noch nicht offiziell bekanntgegeben war, schlug die FPÖ Alarm, sagte die Entwicklung voraus – mehr dazu hier.
Jetzt lässt FPÖ Niederösterreich-Chef Udo Landbauer erneut aufhorchen. Der Grund: Die EVN ändert mit 15. August die Lieferbedingungen für Strom und Gas. Preisanpassungen – also im derzeitigen Fall Erhöhungen – werden erst mit 1. April 2023 schlagend. In der vorigen Version der Geschäftsbedingungen steht der 1. Jänner als Stichtag.
"Abzocke in Reinkultur"
"Die dramatischen Preissteigerungen bei der EVN sind noch nicht einmal schlagend, da kündigt der Energieversorger schon den nächsten Preishammer an. Das ist Abzocke in Reinkultur. Die Landsleute können sich das alles nicht mehr leisten. Die EVN muss die Preiserhöhungen aussetzen und endlich einen Kostendeckel einziehen, nämlich so, dass Energie für alle leistbar ist", ärgert sich Landbauer in einer Aussendung.
"Denkfehler"
EVN-Sprecher Stefan Zach entkräftet auf "Heute"-Anfrage: "Das ist ein Denkfehler, den wir gerne im persönlichen Gespräch aufklären wollen. Diese Änderung ist eindeutig zum Vorteil unserer Kundinnen und Kunden. Wir können so Preissenkungen rascher an unsere Kunden weitergeben."
In den neuen Lieferbedingungen werden ab 15. August nämlich zwei jährliche Stichtage für Anpassungen geführt, anstatt nur einem wie zuvor. Sollten die Preise also irgendwann sinken, kann man rascher reagieren.
"Außerdem kann jeder aus den Klassik-Tarifen in bessere Tarife wechseln. Unsere Empfehlung ist ein Wechsel in den Flextarif mit einer zwölfmonatigen Preisgarantie. Zudem kann man dann mit dem Flextarif jederzeit in einen günstigeren Tarif wechseln, sofern die EVN einen solchen anbietet", erklärt Zach.
Die FPÖ ortet in der Änderung des Stichtages reines Wahlkalkül der ÖVP Niederösterreich. Der Grund: Im Jänner findet die niederösterreichische Landtagswahl statt. Der 1. Jänner als Stichtag für eine Preiserhöhung sei für das Wahlergebnis der ÖVP mehr als schlecht, die Maßnahme falle dann nämlich direkt in den Intensiv-Wahlkampf. Die EVN gehört zu 51 Prozent der NÖ Landes-Beteiligungs GmbH, sprich dem Land NÖ, das von der ÖVP absolut regiert wird.
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"Schlechtester Aprilscherz"
"Das ist nicht nur der schlechteste Aprilscherz, sondern auch ein durchschaubares Manöver, um die Niederösterreicher ja nicht vor der Landtagswahl noch mehr zu verärgern. Die verräterische Änderung der Geschäftsbedingungen spielt nur der ÖVP in die Hände", meint Landbauer.