Wien
FPÖ beantragt Sonderlandtag wegen Drag-Show für Kinder
Eine geplante Drag-Queen Show für Kinder ab fünf Jahren erhitzt die Gemüter der Wiener FPÖ. Sie hat nun eine Sondersitzung im Landtag beantragt.
Die Sitzung soll das Thema "Jugendschutz darf nicht durch Förderungen der Stadt Wien ausgehebelt werden" haben. Die Wiener FPÖ plant, Drag-Queen-Shows für Kinder zu verbieten.
"Panik der FPÖ ist lächerlich"
"Der Transgender-Irrsinn schwappt immer mehr aus den USA nach Europa", verkündete der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp Anfang der Woche in einer Aussendung. Anlass war eine Drag-Veranstaltung für Kinder ab fünf Jahren. Besonders wütend reagierte Nepp darauf, dass SPÖ und NEOS Damit kein Problem hätten. "Eine solche Veranstaltung wurde seitens der rot-pinken Stadtregierung im Rahmen des Pride Month 2022 sogar mit dem Steuergeld der Wiener gefördert", so der FPÖ-Chef.
Aus der SPÖ hieß es kurz darauf, die Panik der FPÖ sei "lächerlich". "Statt über echte Probleme zu reden, vor denen vor allem Familien Tag für Tag stehen, macht die FPÖ lieber Panik über Kinderbuchlesungen von Drag-Queens", so SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner.
Verbot für Drag-Shows soll in Jugendschutzbestimmungen
Doch Nepp ist noch nicht fertig mit seiner Kritik. Laut der FPÖ brauche es "einen massiven Widerstand gegen diese Sexualisierungspropaganda für kleine Kinder". Die Partei will jetzt ein Verbot für Drag-Shows im Rahmen der Jugendschutzbestimmungen beantragen. Ein Termin für den Sonderlandtag steht noch nicht fest.
Stephane Magloire ist Veranstalter von Drag-Queen und -King Kinderlesungen. Gegenüber dem Online-Portal "BuzzFeed", meinte er: "Es ist bedauerlich, dass im Jahr 2023 die Queer-Gemeinschaft und unsere künstlerischen Ausdrucksformen so oft missverstanden und als Tabu bezeichnet werden, obwohl Drag historisch gesehen in allen Kunstformen auf der ganzen Welt präsent ist."
Erst im letzten Jahr hat eine rechtsextreme Aktion in Wien für Aufsehen gesorgt. Vor einer geplanten Lesung einer Drag-Queen wurde der Eingang einer öffentlichen Bücherei zugemauert. Sowohl Politiker als auch die HOSI-Wien zeigten sich damals entsetzt.