Österreich
FPÖ-Mann soll Nazi-Code auf Nummerntafel haben
Ein Autokennzeichen sorgt für reichlich Wirbel in Salzburg. Die Grünen kritisieren einen FPÖ-Funktionär, die Landespartei erwägt Konsequenzen.
Ein FPÖ-Funktionär aus dem Salzburger Flachgau besitzt ein Wunschkennzeichen für sein Auto, auf dem die Zahl "88" prangt und wird von den Grünen dafür heftig kritisiert.
"88" gilt als Nazi-Code für den Gruß "Heil Hitler". Laut einem Bericht von ORF Radio Salzburg am Samstag erklärt der FPÖ-Mann die Wahl der Zahl mit einem Jahrestag. Auf Anfrage teilte die FPÖ Salzburg mit, dass man das Gespräch suchen und Konsequenzen überlegen würde.
Grüne kritisieren
Der Grüne Landtagsabgeordnete Simon Heilig-Hofbauer ortet gegenüber dem ORF, dass "mit Nazi-Codes gespielt" werde. Er wisse nicht, ob der Funktionär ein Nazi sei, doch offensichtlich fände er es lustig, mit Nazi-Codes zu spielen. Auf Facebook sei der FPÖ-Politiker auf die Verbindung von "88" und "Gruß an Adolf" aufmerksam gemacht worden und habe dafür ein "Like" geschenkt, so Heilig-Hofbauer zur der APA.
Der FPÖ-Politiker hält dagegen. Er sei an einem 8. August mit seiner Frau zusammengekommen, hieß es gegenüber der APA. Er sei bereits mehrmals auf die Bedeutung aufmerksam gemacht worden, habe es aber nicht ernst genommen, weil er mit so etwas "nichts am Hut" hätte. Auch reguläre Nummerntafeln würden diese Ziffernfolge enthalten. Das Kennzeichen will er behalten, das Datum sei ihm wichtig.
Partei will Gespräch führen
"Sollte sich herausstellen, dass es sich um eine bewusste Provokation handelt, werden wir über Konsequenzen nachdenken", hieß es aus der Landespartei auf APA-Anfrage. Man wolle das Gespräch suchen.
Heute sind derartige Nummerntafeln nicht mehr erlaubt. Das Verkehrsministerium verbietet Wunschkennzeichen mit mehreren Codes, unter anderem "88". Bereits erhaltene sind 15 Jahre gültig, der FPÖ-Mann gibt an, seines seit dem Jahr 2012 zu besitzen.
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(red)