Österreich

Foul an Freund: Kicker musste jetzt vor Gericht

Heute Redaktion
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Der Angeklagte kam recht glimpflich davon.
Der Angeklagte kam recht glimpflich davon.
Bild: salpa

Nach einem Eklat am grünen Rasen musste ein Hobbyfussballer jetzt in Wr. Neustadt auf die Anklagebank. Er hatte seinem Kumpel das Kiefer gebrochen und ihm sechs Zähne ausgeschlagen.

Nicht mit einer Roten Karte sondern mit einer Verhandlung hatte ein Fußballspiel für zwei Freizeitkicker aus dem südlichen Niederösterreich geendet.

Im Rahmen einer Jugendbetreuung war es zum freundschaftlichen Spiel zwischen Teeangern und jungen Männern in Baden gekommen. Beim Match gerieten zwei an und für sich enge Freunde aneinander. Der Disput der zwei 17-Jährigen uferte aus, der Albaner wollte seine Brille aufheben und hatte plötzlich den Fuß des gebürtigen Türken im Gesicht. Sechs Oberkieferzähne samt Wurzel fielen dem Opfer heraus, der Oberkiefer und die Nase brachen. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus Baden gebracht, dort drei Stunden notoperiert.



Bedingte Haft

Beim Prozess in Wr. Neustadt entschuldigte sich der 17-Jährige ausdrücklich beim Albaner, seine Verteidigung wollte auf eine Diversion hinaus. Das war aber der Richterin zu wenig.

Das Urteil: Sechs Monate bedingte Haft, plus Anti-Gewalttraining sowie eine Bewährungshilfe (Anm.: damit der Angeklagte eine männliche Bezugsperson hat) sowie 4.000 € Schmerzengeld. Übrigens: Die sechs Zähne konnten alle wieder eingesetzt werden. „Die hatten Sie ja sozusagen bei der Hand", meinte die Richterin abschließend zum Opfer. Das Urteil ist rechtskräftig. (Lie)