Oberösterreich
Fotos zeigen, wie Hund "Elmo" zur Killer-Maschine wurde
Ein Hund hat am Montag eine 60-jährige Joggerin in Naarn im Machlande (OÖ) getötet. Neue Fotos zeigen jetzt: "Elmo" wurde auf Schärfe abgerichtet!
Auch zwei Tage nach der tödlichen Hundeattacke auf eine 60-jährige Joggerin in Naarn im Machlande (Bezirk Perg) ist die Bestürzung weiterhin groß – und viele Fragen bleiben weiter offen und verlangen nach Antworten. Alle voran: Wie konnte es überhaupt zu dem Angriff von "Elmo" auf die Frau kommen?
Wie "Heute" bereits am Dienstag aufgedeckt hat, wurde der American Staffordshire Terrier dabei offenbar gezielt von seinen Besitzern zum Kampfhund ausgebildet. "Elmo" fiel die Joggerin während eines Spaziergangs mit seinem Frauchen plötzlich an und verbiss sich in sein Opfer.
"Elmo" eingeschläfert
Der Vierbeiner ließ nicht mehr von ihr ab und selbst die Besitzerin konnte nichts mehr tun – sie selbst wurde bei dem Versuch der Frau zu helfen schwer verletzt. Doch für das Opfer kam jede Hilfe zu spät und es erlag noch an Ort und Stelle seinen schweren Verletzungen. Nur Stunden später wurde dann "Elmo" eingeschläfert.
Der Fall der ums Leben gekommenen Joggerin schockiert auch die Mitarbeiter der Tierschutzorganisation "Pfotenhilfe". Besonders irritierend wirkt der Fall für die Tierschüter aufgrund der Erkenntnis, dass der Hund von der Züchterin durch sogenanntes "Schutzhundetraining" auf Schärfe abgerichtet wurde.
"Lebende Waffe"
Das beweisen unter anderem mehrere Screenshots von der mittlerweile gelöschten Facebook-Seite der Besitzerin. Darauf ist unter anderem zu sehen ist, wie "Elmo" bei einem solchen "Schutzhundetraining" abgerichtet wird. Die "Pfotenhilfe" fordert nun ein Verbot eines solchen Trainings, bei dem ein Hund regelrecht zu einer "lebenden Waffe" wird.
"Jegliche Rassediskussionen erübrigen sich spätestens dadurch, waren aber auch davor immer schon überflüssig, weil es eben keine aggressiven Rassen gibt. Und daher verwenden wir auch die Bezeichnung 'Kampfhunderassen' nicht", stellt "Pfotenhilfe"-Chefin Johanna Stadler klar.
Denn: "Als ein belgischer Schäferhund in Wiener Neustadt 2019 einen Soldaten getötet hat, hat man ja auch kein Wort von spezifischen Problemen mit dieser Rasse gehört. Wenn es um Tiere geht, ist nach wie vor immer und ausschließlich der Mensch das Problem! Insbesondere dann, wenn er unschuldige Tiere zu lebenden Waffen macht."
Forderung an Tierschutzminister
So habe die Tierschützerin "null Toleranz" gegenüber "dieser grausamen und unmenschlichen Abrichtung auf Schärfe." Daher fordert Stadler nun Tierschutzminister Johannes Rauch auf, "noch diesen Herbst ein längst überfälliges Verbot für 'Schutzhundeausbildung' zu verhängen - zum Schutz von Tier und Mensch, wie im aktuellen Fall."
Seit Jahren wird über einheitliche Regeln für die Haltung dieser Hunde diskutiert. Außer weiterer Biss-Attacken mit dramatischen Folgen ist in dieser Sache bis jetzt nichts passiert. Immer noch sind die sicherheitspolizeilichen Bestimmungen in den einzelnen Bundesländern maßgeblich.
Im für Tierschutz zuständigen Gesundheitsministerium heißt es dazu, dass diese Bestimmungen "durchaus zielführend und streng" wären. Trotzdem wäre eine Vereinheitlichung "durchaus wünschenswert, weil dies auch eine Erleichterung für Tierhalterinnen und -halter darstellen würde".