Rowdy sein hat noch nie so viel Spaß gemacht

Forza Horizon ist seit jeher das Forza "for the rest of us". Die Forza Motorsport-Hauptserie strebt nach knallharter Simulation, während das Spinoff eher als Arcade-Racer bezeichnet werden kann. Realismus muss sich hinten anstellen, wenn sündhaft teure Supercars über Erde, Stock und Stein brettern, ohne sich in sämtliche Einzelteile zu zerlegen. Entwickler Playground Games hat sich mit Forza Horizon 4 nochmals selbst übertroffen.

Zeig' was du kannst

Das Horizon Festival macht diesmal Halt in Großbritannien. Inmitten idyllischer Dörfer und grüner Wiesen tummeln sich große Zelte, Autorenn-Events, Stunts und mehr. Während man im Vorgänger das Festival leitete, ist man diesmal wieder "nur" als Teilnehmer dabei. Die Möglichkeiten haben sich aber nicht verringert – im Gegenteil.

Forza Horizon 4 stellt es dem Spieler frei, welche Rennen er fährt, um sich für den Horizon-Kader zu qualifizieren. Will man nur auf der Straße fahren, kann man das tun, ebenso mit Offroad-Rennen. Zusätzlich warten in der offenen Welt jede Menge Herausforderungen wie Stunts oder die besonderen Showcase-Veranstaltungen. Diese sind bereits zum Markenzeichen der Spiele geworden und lassen den Spieler gegen andere Fahrzeuge wie ein gigantisches Hovercraft in Rennveranstaltungen antreten.

Abgesehen von klassischen Rennen kann man Gefahrenzeichen zwecks spektakulärer Stunts ignorieren, in Driftzonen die Reifen zum Quietschen bringen und sogar als Stuntfahrer für eine Reihe von Hollywood-Blockbustern einspringen.

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Für Bastler und Anfänger

Die etwa 450 Autos fahren sich zwar arcadig, doch das muss nicht so sein. Denn dank vieler Einstellungsmöglichkeiten können Profis individuell festlegen, wie realistisch das Fahrverhalten der Wägen sein soll. Im Gegenzug gibt es mit zunehmender Schwierigkeit auch mehr Credits, um damit weitere Boliden zu kaufen.

Auch diesmal tritt man nicht gegen generische Fahrerprofile an. Die anderen Fahrer, die die große Spielwelt bevölkern, basieren wie in den Vorgängern auf den Daten anderer Spieler. Diese "Drivatar"-Daten verhalten sich einigermaßen realistisch. Einige sind aggressiv, andere halten sich zurück. Und plötzlich gegen seine Freunde zu fahren, obwohl man eigentlich alleine spielt, ist ebenfalls ein tolles Erlebnis.

Mit Forza durch das Jahr

Doch auch echte Menschen rasen über die Straßen der offenen Welt, denn Forza Horizon 4 bietet bei intakter Internetverbindung eine geteilte Online-Welt. Befreundete Fahrer können können außerdem gemeinsam Rennen bestreiten. Doch auch die "Story" kann kooperativ mit Freunden bestritten werden.

England ist einfach spektakulär. Weite Ebenen, kleine Dörfer und die typischen niedrigen Steinmauern sorgen für reichlich Stimmung, wenn man von der Straße brettert und ganze Schafherden terrorisiert. Playground Games gelingt auf der Xbox One außerdem eine stabile Framerate von 30fps, die niemals ruckelt.

Die optisch größte Neuerung sind die Jahreszeiten, denn England wird von Frühling, Sommer, Herbst und Winter deutlich verändert. Das wirkt sich auch auf das Gameplay aus. Während eine gerade Straße im Sommer sehr einfach zu befahren sein kann, verwandeln sie Eis und Schnee im Winter zu einer tückischen Passage. Am Spielbeginn wird man durch alle Jahreszeiten geführt, danach sollen sie für alle Spieler nach mehreren Tagen durchrotieren.

Fazit

Forza Horizon 4 ist ein riesiger Abenteuerspielplatz, der vielseitiger und schöner als je zuvor ist. Egal ob Lamborghini oder Offroad-Buggy: Hier macht das Fahren einfach Spaß. Egal was man tut, es treibt die Kampagne voran. Dadurch fehlt eine echte Struktur, die bei der dünnen Handlung aber ohnehin nicht nötig gewesen wäre. Mit dem neuen Ableger zementiert Forza Horizon einmal mehr seinen Status als Luxus-Schlitten in Microsofts Exklusivtitel-Fuhrpark. (lu)