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"Gefährlich": Forscher warnen vor neuem Virus in Zecken

Das Virus wurde erst 2017 in China entdeckt. Nun konnte es in der Schweiz erstmals nachgewiesen werden. 

20 Minuten
Ob sich das Virus weiter verbreitet ist noch unklar.
Ob sich das Virus weiter verbreitet ist noch unklar.
(Bild: kein Anbieter/picturedesk.com)

Ein 2017 in chinesischen Zecken entdecktes Virus wurde nun auch in Zecken in der Schweiz gefunden. Das Virologische Institut der Universität Zürich wies das Alongshan-Virus (ALS-Virus) erstmals in Europa nach. 

Zecken können viele verschiedene Krankheitserreger übertragen – etwa Viren, Bakterien und Parasiten. Von Bedeutung sei insbesondere das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSMEV), das Entzündungen von Gehirn und Hirnhäuten verursachen könne, sowie Bakterien, die zur Infektionskrankheit Borreliose führen könnten. Und die Liste der Erreger nehme ständig zu, wie die Universität Zürich in einer Medienmitteilung schreibt.

Virus bereits häufiger vertreten als das FSME-Virus

Die Symptome einer Infektion mit ALS-Viren ähneln denen einer Infektion mit FSME-Viren. 2017 seien in China mehrere Patientinnen und Patienten untersucht worden, die nach einem Zeckenstich an Fieber und Kopfschmerzen litten – den typischen Symptomen zu Beginn einer Infektion mit FSME-Viren. Jedoch konnten bei ihnen weder Antikörper gegen das FSME-Virus noch dessen Erbmaterial festgestellt werden. Stattdessen fanden sie das davor unbekannte ALS-Virus.

2021 und 2022 sammelte das Virologische Institut in mehreren Regionen der Schweiz Zeckenproben und Forschende fanden die vollständige Gensequenz von ALS-Viren. Darüber waren sie überrascht, denn die ALS-Viren konnten weit häufiger nachgewiesen werden als FSME-Viren. "Da die Symptome einer Infektion mit ALS-Viren ähnlich sind wie bei einer Ansteckung mit FSME-Viren, könnte das Alongshan-Virus bereits relevant sein für die öffentliche Gesundheit in der Schweiz – wenn auch unerkannt", so das Virologische Institut.

Noch gibt es keine Impfung oder ein Nachweisverfahren

Noch gebe es weder eine Impfung noch ein Nachweisverfahren für das ALS-Virus. Das soll nun geändert werden, wie Cornel Fraefel, der Direktor des Virologischen Instituts, erklärt: "Nachdem wir das neue Virus identifiziert und die komplette virale Genomsequenz veröffentlicht haben, entwickelt unser Team nun einen serologischen Test, um ALS-Virusinfektionen in Patientenblut nachweisen zu können."

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