Science
Forscher wollen Mammuts wieder zum Leben erwecken
Forscher arbeiten derzeit an der Wiederbelebung der ausgestorbenen Kreaturen durch Genmanipulation. So soll die Erderwärmung gestoppt werden.
Jurassic Park lässt grüßen: US-Forscher wollen die vor rund 12.000 Jahren ausgestorbenen Mammuts wieder auferstehen lassen. Möglich sein soll dies mittels Genmanipulation. Genauer gesagt, planen die Wissenschaftler, die DNA eines Mammuts mit der eines Elefanten zu kreuzen. Dafür hat das auf Genforschung spezialisierte Unternehmen Colossal 15 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 12,7 Millionen Euro) an Investorengeldern eingesammelt.
Die wieder zum Leben erweckten Tiere sollen dann allerdings keine abgelegene Insel bevölkern, sondern die sibirische Tundra. Eine karge Steppe südlich der Arktis, in der das Thermometer nur selten über null Grad klettert. Auch ihre Aufgabe ist eine andere als viele es sich jetzt vermutlich wünschen: Sie sollen die Bäume fällen, den Boden platt trampeln und so den Permafrost vor dem Auftauen schützen.
Elefantenkuh soll Embryo austragen
Doch woher kommt die DNA der bereits ausgestorbenen Kreatur? Herhalten soll ein mumifiziertes Mammut-Baby, das 2007 in Russland gefunden wurde. Gekreuzt mit der DNA eines Asiatischen Elefanten, soll der entstehende Embryo dann entweder künstlich aufgezogen oder sogar in eine Elefantenkuh eingesetzt werden. Wenn alles gut läuft, rechnen die Wissenschaftler in sechs Jahren mit den ersten Mammut-Elefanten-Babys.
"Unser Ziel ist es, einen Elefanten zu erschaffen, der gegen Kälte geschützt ist und sich verhält wie ein Mammut - und auch so aussieht", erklärt George Church, Professor für Genetik an der Harvard Medical School und Mitgründer der Firma Colossal, dem "Guardian".
Scharfe Kritik
Andere Wissenschaftler zweifeln jedoch an den Plänen. Victoria Herridge, Evolutionsbiologin am Naturhistorischen Museum London, nannte die Pläne "Rechtfertigungen", die "nicht plausibel" seien. "Der Umfang dieses Experiments ist enorm. Wir sprechen von Hunderttausenden von Mammuts, von denen jedes Jahre braucht, um erwachsen zu werden." Ökologie-Professor Gareth Phoenix warnte gar vor "unbeabsichtigten, schädlichen Folgen" einer solchen Wiederbelebung.