Schmerzmittel

Forscher entdecken unbekannte Wirkung von Ibuprofen

Forschende aus den USA zeigen in ihrer Studie auf, dass Ibuprofen die Wahrnehmung von süßem Geschmack verhindert.
20 Minuten
05.04.2025, 06:02

Ibuprofen ist ein beliebtes Schmerzmittel. Es wirkt sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend. Offenbar soll es aber auch die Geschmackswahrnehmung beeinflussen. Das würde den Anwendungsbereich des Medikaments ausweiten.

Forscher an der US-amerikanischen Rutgers University wollen eine neue Wirkung des bewährten Medikaments entdeckt haben, wie der MedicalXpress schreibt. Es soll die Wahrnehmung von süßem Geschmack verringern. Da die Verarbeitung von Zucker im Körper mit genau dieser Wahrnehmung beginnt, könnte Ibuprofen zur Bekämpfung von Diabetes beitragen.

Schmerzmittel können gegen Diabetes helfen

Die Studie der Rutgers-Forschenden weist nach, dass Ibuprofen und ähnliche Schmerzmittel offenbar die Rezeptoren für die Empfindung von Süßem hemmen. Je größer die Dosis an Ibuprofen, desto stärker soll die Hemmung sein. Da die Wahrnehmung von Süß wichtig für den Glukose-Stoffwechsel ist, könnte dieser von der Einnahme des Schmerzmittels manipuliert werden. Das heißt, trotz Angst vor hohem Blutzucker könnte man mehr Kuchen essen – davon hat man dann aber nicht viel, denn der Kuchen würde nicht mehr so süß schmecken.

Die Forschenden verweisen auf vorherige Studien, die die Einnahme von Schmerzmitteln bereits mit einem verringerten Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, für Alzheimer und Darmkrebs in Zusammenhang brachten. Die neueste Studie soll demnach eine Erklärung für den Zusammenhang bieten.

Unangenehme Nebenwirkungen

Die Resultate der Studie sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Zum einen gibt es die möglichen Nebenwirkungen einer regelmäßigen Einnahme von Ibuprofen und ähnlichen Mitteln zu beachten. Es besteht das Risiko von Magengeschwüren, Nierenschäden und kardiovaskulären Problemen. Höhere Dosen über längere Zeiträume sind deshalb problematisch, so SciTechDaily.

Zudem handelt es sich bei der Studie um eine Grundlagenstudie. Das heißt, es braucht noch weitere Untersuchungen, um den Zusammenhang zu bestätigen und besser verstehen zu können. Falls die Resultate stimmen, wäre es nicht das erste Mal, dass ein altbewährtes Medikament plötzlich gegen weitere Probleme eingesetzt werden kann. Die Zulassung von Medikamenten für neue Therapien muss jedoch so einige Hürden überwinden und ist meistens ein lang andauernder Prozess.

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