Coronavirus

Foitik übt nach GECKO-Aus harsche Kritik an Regierung

Im "ZIB2"-Gespräch mit Margit Laufer erklärte Bundesrettungskommandant Gerry Foitik, warum er das Corona-Gremium GECKO verlassen hat.

Michael Rauhofer-Redl
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Gerry Foitik war u.a. zu seinem GECKO-Austritt am Freitag (18.03.2022) Studiogast in der ORF-"ZIB2".
Gerry Foitik war u.a. zu seinem GECKO-Austritt am Freitag (18.03.2022) Studiogast in der ORF-"ZIB2".
Screenshot ORF

Knapp zwei Wochen nach den großen Öffnungen und zuletzt hohen Corona-Neuinfektionszahlen kommen nun wieder Verschärfungen.Gesundheitsminister Rauch hat heute die Maskenpflicht in Innenräumen angekündigt, gleichzeitig werden die Quarantäneregeln für Erkrankte gelockert. Vor allem die Empfehlungen der Experten sollen dafür gesprochen haben.

Doch gerade bei GECKO hat es in den vergangenen Tagen gebrodelt, die Mitglieder wollten nicht mehr als Feigenblatt für die Regierung dienen. Und Bundesrettungskommandant Gerry Foitik vom Roten Kreuz verließ das Gremium, wie am Freitag bekannt wurde. Foitik war dann am Abend bei Margit Laufer Studiogast in der "ZIB2".

Aufwand und Nutzen in "keinem Verhältnis

Zu seinem Aus bei GECKO erklärt Foitik, dass er als Vertreter des Roten Kreuzes eine Pandemie-Politik vertrete, die die Schwächsten schütze. Diese sei schulterzuckend zur Seite gewischt worden, so Foitik. Er nennt aber auch andere Beweggründe. In den vergangenen Wochen sei klar geworden, dass der Aufwand, den er für und in GECKO betreiben musste, in keinem Verhältnis zu dem stehe, was er bewirken konnte. Außerdem sei das Rote Kreuz auch massiv mit der Hilfe für die Ukraine beschäftigt, was ebenfalls viel Energie koste. 

Innerhalb von GECKO sei die Zusammenarbeit stets von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt geprägt gewesen. Es gebe auch nach seinem Ausscheiden aus der Kommission Experten, die sich für die vulnerablen Gruppen einsetzen würden. Zur Frage ob, er diesen Respekt auch von der Politik erhalten habe, erklärte Foitik, dass die Experten "schmerzbefreit" seien, wenn Konzepte entworfen würden, die nicht eins zu eins oder gar nicht umgesetzt werden. Was aber nicht sein könne: Dass Entscheidungen auf GECKO geschoben werden, auch wenn diese Themen nicht im Rahmen des Gremiums besprochen worden sind – ein klarer Seitenhieb gegen die Regierung. 

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    Eindruck, dass GECKO instrumentalisiert wurde

    Ob GECKO instrumentalisiert worden sei, wollte Laufer wissen. "Diesen Eindruck hat man an der einen oder anderen Stelle gehabt", so Foitik. Das beste Mittel dagegen sei die Transparenz. Auf diese habe er schon in der ersten Sitzung gepocht und er sei froh, dass es Protokolle gibt. Wenn die Politik begründen könne, warum sie sich nicht an die Vorschläge halte, sei es gut. Wenn nicht, dann müsse sie aber auch die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen, erklärte der Bundesrettungskommandant. 

    Zu den am Freitag vorgestellten Maßnahmen erklärte er, dass die FFP2-Maske im Inneren eine sehr gelinde und sehr wirksame Maßnahme sei. Man müsse aber auch Lüften und Abstand halten. Zusammen mit der Empfehlung zu Home Office und der Impfung ergebe das ein "Paket, das wir mittlerweile sehr gut kennen". Er hoffe jedenfalls, dass sich die Bevölkerung an die Maßnahmen halte. Denn mit dem Virus könne man genauso wenig verhandeln, wie mit einem Herzinfarkt. 

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