Ukraine
Flugverbotszone, Scharfschützen: Ausnahmezustand in Rom
Erstmals seit Kriegsbeginn reist Wolodimir Selenski nach Italien. In Rom trifft er auch Papst Franziskus – die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm.
Inmitten der wohl gestarteten ukrainischen Gegenoffensive ist der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski zu einem Staatsbesuch in Rom eingetroffen. Dort wird er neben Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Staatspräsident Mattarella auch Papst Franziskus treffen, wie er nach seiner Ankunft auf Twitter ankündigte. Somit besucht er Italien das erste Mal seit Kriegsbeginn. Die Sicherheitsmaßnahmen, die vor Ort getroffen wurden, sind immens.
Laut der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" sind mehr als 1.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, die Straßen des Botschaftsviertels in Rom sind großräumig gesperrt, Scharfschützen wurden auf diversen Gebäuden platziert. Über der italienischen Hauptstadt wurde eine Flugverbotszone eingerichtet. Der genaue Ablauf des Selenski-Besuchs wurde nicht offengelegt. Die Sicherheitsvorkehrungen gehen weiter als bei Besuchen von beispielsweise US-amerikanischen oder chinesischen Staatschefs in den vergangenen Jahren.
Selenski selbst sprach zuvor von einem "wichtigen Besuch, um den Sieg der Ukraine zu erreichen". Es wird angenommen, dass er nach seinem Besuch in Italien nach Deutschland weiterreist. Obwohl Italien traditionell sehr gute Beziehungen zum russischen Widersacher der Ukraine pflegt, unterstützt das südeuropäische Land Kiew bei der Verteidigung gegen die russische Invasion militärisch und finanziell.
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Deutschland verkündet milliardenschweres Rüstungspaket für Ukraine
Unterdessen hat die deutsche Bundesregierung, vor einem möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten, weitere Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und vier Flugabwehrsysteme Iris-T-SLM bereitgestellt werden, wie das Verteidigungsministerium in Berlin am Samstag mitteilte. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
"All dies und mehr kommt aus Industriebeständen beziehungsweise der Industrieproduktion", und somit nicht aus Beständen der Bundeswehr, wie das Verteidigungsministerium präzisierte. "Die Umsetzung dieser von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen ist eingeleitet." Laut "Spiegel" stellt es das bisher umfangreichste Waffenpaket dar, dass Deutschland seit Februar 2022 schnürt.
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