Welt
Flugreise nach Bali – Jetzt äußern sich Klima-Kleber
Die Flugreise zweier Klima-Kleber nach Bali sorgte für große Diskussionen. Nun reagiert die "Letzte Generation" auf die Vorwürfe und schießt zurück.
Am vergangenen Dienstag hätten zwei Klima-Aktivisten vor dem Amtsgericht Bad Cannstatt (Deutschland) erscheinen müssen. Im September des Vorjahres hatten die beiden mit einer Gruppierung der "Letzten Generation" an einer Klebe-Aktion auf der B 10 in Stuttgart teilgenommen. "Heute" berichtete.
Dem Gerichtstermin blieben Luisa und Yannik S. allerdings fern. Die beiden waren kurz zuvor mit dem Flugzeug nach Bali gereist, sorgten mit dieser Aktion für heftige Diskussionen in den Sozialen Medien. Nun reagierte die "Letzte Generation" mit einem Statement auf Twitter – und holt dabei zum Gegenschlag aus.
"Natürlich können wir nachvollziehen, dass negative Gefühle ausgelöst werden – gerade bei ökologisch bewusst lebenden Menschen –, wenn Protestierende der Letzten Generation in ein Flugzeug steigen. Vielen von uns geht es so" erklärt die Bewegung.
Individuelles Verhalten sei dennoch "nicht unwichtig", betonen die Aktivisten. Ein großer Teil der Menschen in Deutschland habe maßgeblich zur Klimakrise beigetragen. Um Veränderungen herbei zu führen, müssen politische Entscheidungen getroffen werden.
"Und seien wir mal ehrlich: Ist es keine Doppelmoral, „Klimakanzler“ zu sein und Lützerath abzubaggern? Ist es keine Doppelmoral, Klimaschutz wichtig zu finden, aber in Bayern keine Windkraftanlagen haben zu wollen? Ist es keine Doppelmoral, in der Klimakrise den Autobahnausbau als Lösung zu verkaufen? Das Rasen auf den Autobahnen als Freiheit zu sehen, eine Freiheit, für die andere mit ihrem Leben bezahlen müssen?", schreibt die "Letzte Generation auf Twitter.
Aufruf zu gemeinsamen Protesten
"Wenn wir warten, bis alle Menschen sich klimabewusst verhalten, ohne dass sie es müssten, dann gehen wir über die Klippe. Wir laden alle ein, jetzt den Blick voneinander ab - und dem wirklich Wichtigen zuzuwenden: Wie schaffen wir es, als Gesellschaft zu überleben?"
Um die Klimakrise in den Griff zu bekommen, appelliert die "Letzte Generation" nun, gemeinsam an einem Strang zu ziehen: "Lasst uns zusammenkommen und auf demokratische Weise in einem Gesellschaftsrat entscheiden, wie wir das möglich machen."