Politik
Flugplan: So kürt die FPÖ Kickl zum neuen Chef
Nach dem Rücktritt von Norbert Hofer soll schon am Montag im FPÖ-Präsidium dessen Nachfolger designiert werden. Alle Zeichen stehen auf Herbert Kickl.
Am Dienstag hatte Hofers Schritt (Partei-)Freund und Feind überrascht. Was danach passierte, wie es weitergeht
Abflug nach dem Abflug
Nachdem er seinen Rücktritt via Twitter verkündet hatte, stieg Hofer ins Flugzeug und düste mit seiner Familie nach Kroatien. Dort will er bis Sonntag bleiben – und schweigen.
Appell zur Geschlossenheit
Auf Facebook hatte sich Hofer am Mittwoch zu Wort gemeldet: Der Entschluss zum Rücktritt sei "schon lange in mir gereift". Er habe aber "keine Sekunde bereut", die Verantwortung als Parteichef übernommen zu haben. Er rief zur Geschlossenheit auf: "Wer auch immer an der Spitze der Bundespartei antreten wird, hat dieselbe Unterstützung verdient, wie auch ich sie von euch bekommen habe."
Kickl-Dank
Klubchef Kickl, dessen Ambitionen Hofer entnervt hatten, sprach ihm via Social Media Dank aus: Hofer habe "im positivsten Sinne enorm wichtige Kapitel der freiheitlichen Erfolgsgeschichte federführend geschrieben". In einem Telefonat habe er mit Hofer über dessen Beweggründe gesprochen.
Interimschef
Als dienstältester FPÖ-Vizeobmann übernimmt Harald Stefan bis zum Parteitag.
Montag tagen Gremien
Anfang nächster Woche wollen sich Präsidium und Vorstand auf einen Hofer-Nachfolger einigen. Ob der Ex-Chef selbst teilnimmt, ist offen. Kraft seines Amtes als Nationalratspräsident dürfte er das.
Absagen für Spitze
Chancen bei einer Kandidatur gegen Kickl hätten wohl nur Oberösterreichs Landeschef Haimbuchner und Ex-Verteidigungsminister Kunasek. Doch beide sagten ab, ebenso Wiens FPÖ-Chef Nepp.
Schweigegelübde
Kickl selbst will sich bis Montag nicht öffentlich äußern oder Interviews geben.
Parteitag am 26. Juni
Noch im Juni soll der neue Oberblaue auf einem Parteitag offiziell gewählt werden. Wunschdatum: 26. Juni.