Wirtschaft

Flughafen Wien warnt vor baldigem Verkehrskollaps

An sich geht es dem Flughafen prächtig, Gewinn und Umsatz wachsen. Doch es gibt ein Problem: Die Verkehrsanbindung.

Heute Redaktion
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Eigentlich hätte der Flughafen Wien Grund zum Jubeln, 2017 war ein ausgezeichnetes Jahr. Ein Rekordgewinn von rund 115 Millionen Euro wurde trotz der Pleiten von Niki und Air Berlin verbucht, der Umsatz stieg auf 753,2 Millionen Euro, die Dividenden blühen und die Passagierzahlen wuchsen. Auch die Aussichten auf 2018 sind prächtig, frohlockten die beiden Flughafen-Vorstände Günther Ofner und Julian Jäger am Dienstag in Wien.

Der Wermutstropfen

Allerdings gibt es einen Wermutstropfen: Die Verkehrsanbindung des Flughafens sei katastrophal, klagten die Ofner und Jäger unisono. Die Fluggäste hätten zunehmend Schwierigkeiten, den Airport überhaupt zu erreichen. Täglich gebe es Probleme auf der A4, klagte Ofner: „Die Situation ist inakzeptabel".

"Verkehrsinfarkt droht"

Flughafen-Vorstand Ofner forderte einen raschen Ausbau des Verkehrsnetzes im Osten von Wien. Seine Lösungsvorschläge: Eine Donauquerung sei „unerlässlich, egal, ob das jetzt der Lobau-Tunnel ist oder nicht". Weiters sei der Ausbau der Bahnverbindungen nach Bratislava „absolut notwendig". Ohnehin drohe demnächst ein „Verkehrsinfarkt", erklärte Ofner.

Neues Gesicht für Airport

Doch zurück zu Erfreulichem: Der Flughafen bekommt ein neues Gesicht. Im April startet der Bau des „Office Park 4", der Anfang 2020 fertiggestellt werden soll. Der Flughafen investiert 60 Millionen Euro in das 25.000 Quadratmeter große Bürogebäude mit der markanten Architektur. Auch für ein drittes Hotel am Airport werden bereits Interessenten gesucht. Mittlerweile schafft der Flughafen mehr als 20.000 Jobs.

Zehn neue Gastronomielokale wurden im letzten Jahr eröffnet – vom oberösterreichischen „Leberkäs Pepi" bis zur „Jamie Oliver-Bar", die im April aufsperrt, werde ein „Kulinarik-Erlebnis" geboten, so Vorstand Jäger. Auch ein großer Multibrand-Store soll im Terminal 2 auf 750 Quadratmeter entstehen.

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Die nackten Zahlen:

Für Fans nackter Zahlen: Der Umsatz des im ATX notierten Unternehmens legte 2017 um 1,6 Prozent auf 753,2 Millionen Euro zu. Das Nettoergebnis stieg um 12,7 Prozent auf 126,9 Millionen Euro, nach Minderheiten waren es 114,7 Millionen Euro. In Folge will der Flughafen die Dividende für 2017 von 62,5 auf 68 Cent (plus 8,8 Prozent) steigern.

Auch für 2018 stellt die Flughafen Wien AG Steigflug in Aussicht: Das Nettoergebnis vor Minderheiten soll auf "mindestens 140 Millionen Euro" steigen, der Umsatz auf mehr als 760 Millionen Euro, das EBITDA auf mehr als 340 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung soll unter 250 Millionen Euro fallen. In der Gruppe soll es ein Passagierplus von mehr als sieben Prozent, in Wien einen Zuwachs von fünf Prozent geben.

(GP)