Salzburg
Flüchtlinge im Messezentrum lassen Wogen hochgehen
Salzburgs Messezentrum könnte schon ab Monatsende bis zu 400 Flüchtlinge beherbergen. Die Wogen in der Mozartstadt gehen schon jetzt hoch.
Vor einigen Tagen sei der Chef des Salzburger Katastrophenschutzes an ihn herangetreten und habe darum gebeten, nach der Berufsinfo-Messe (BIM) die Halle 10 bis Ende Februar freizuhalten, bestätigt Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) der "Krone" – und lässt damit die Wogen bei der Opposition hochgehen.
"Man kann die Leute natürlich nicht auf der Straße schlafen lassen. Aber eine rechte Freude hat auch niemand damit. Die Messe wird sicher nur ein Quartier zur Überbrückung", ist sich der Stadtchef der prekären Bitte bewusst. Die Kapazität im Messezentrum läge bei rund 400 Personen, ein privater Wachdienst soll auf dem Gelände für Sicherheit sorgen.
"400 Menschen aus kulturfremdem Raum, können auch durch einen Wachdienst nicht im Zaum gehalten werden. Bürgermeister Harald Preuner muss hier der 'Flüchtlingslandesrätin' [Martina Berthold] ihre Grenzen aufzeigen", befürchtet FPÖ-Stadtparteiobmann Dominic Maier einen Millionenverlust auf Seiten der Aussteller und der Messe.
Ob als Corona-Feldspital, Impfstraße, Teststation oder Ankunftszentrum für Ukrainer – bereits in den vergangene Jahren entpuppte sich das Messezentrum gleich mehrmals als strategische Reserve des Landes. Bertholds Team hat indes 15 weitere, mögliche Unterkünfte auf dem Radar. Ob man die Messe überhaupt brauchen werden, sei noch ungewiss, heißt es aus dem Büro der grünen Landesrätin.