Genuss
Fleisch essen verlängert dein Leben – sagen Forscher
Taurin verlängert das Leben und fördert die Gesundheit, sagen Forscher. Mäuse wie Menschen sind gesünder, wenn sie mehr davon im Blut haben.
Der Taurinspiegel sinkt mit dem Alter bei verschiedenen Tierarten, auch beim Menschen. Experimente an Tieren mittleren Alters haben gezeigt, dass die Erhöhung des Taurinspiegels auf ein jugendliches Niveau das Leben um über 10 Prozent verlängert und die körperliche und geistige Gesundheit verbessert. Die Forscher sagen, dass Taurin ein "Lebenselixier" sein könnte – die Aufstockung des Taurinspiegels beim Menschen wurde jedoch noch nicht getestet. Das Team von der Columbia University in New York rät daher davon ab, Taurinpillen oder mit Taurin angereicherte Energydrinks zu kaufen, um länger zu leben. Die Tierversuche sind jedoch die jüngste Entwicklung auf der Suche nach Möglichkeiten zur Verlangsamung des Alterns.
Taurin ist ein Abbauprodukt, welches im Organismus aus den Aminosäuren Cystein und Methionin gebildet wird. Es gilt als Antioxidans und fängt freie Radikale ab. Es ist an der Bildung der Gallensäure und somit an der Fettverdauung beteiligt. In normalen Mengen ist Taurin nicht schädlich und hat keine Nebenwirkungen. Allgemein wird der Stoff also als unbedenklich eingestuft.
In der Studie wurden zunächst Moleküle im Blut verschiedener Tierarten analysiert, um die Unterschiede zwischen Jung und Alt zu untersuchen. "Eines der am stärksten herabgesetzten [Moleküle] war Taurin", so der Forscher Dr. Vijay Yadav. Bei älteren Menschen war der Taurinspiegel um 80 Prozent niedriger als bei jungen Menschen. Taurin kommt in Pflanzen praktisch nicht vor. Der Nährstoff stammt also entweder aus tierischem Eiweiß (Fleisch, Fisch, Eier, Milch) in der Nahrung oder wird vom Körper selbst hergestellt. In den letzten 11 Jahren hat das Forschungsteam versucht, seine Rolle beim Altern zu erforschen.
Gesünder, jünger, schlanker
Eine tägliche Dosis wurde 14 Monate alten Mäusen verabreicht, was in etwa dem Alter von 45 Jahren beim Menschen entspricht. Die veröffentlichten Ergebnisse zeigten, dass männliche Mäuse 10 Prozent länger lebten, weibliche 12 Prozent, und beide schienen bei besserer Gesundheit zu sein. "Egal, was wir überprüft haben, die mit Taurin versorgten Mäuse waren gesünder und wirkten jünger", so Dr. Yadav. "Sie waren schlanker, hatten einen höheren Energieverbrauch, eine höhere Knochendichte, ein besseres Gedächtnis und ein jünger aussehendes Immunsystem." Auch bei Würmern wurde eine Verlängerung der Lebensdauer um 10 bis 23 Prozent festgestellt. Dann erhielten 15-jährige Rhesusaffen eine sechsmonatige Taurin-Kur. Zwar zu kurz, um einen Unterschied in der Lebenserwartung festzustellen, aber auch hier stellten die Forscher Verbesserungen bei Körpergewicht, Knochen, Blutzuckerspiegel und Immunsystem fest.
Sieben bis acht zusätzliche Lebensjahre
Aber viele der großen Fragen bleiben unbeantwortet: Wären die gleichen Ergebnisse auch bei Menschen möglich? Warum sinkt der Taurinspiegel überhaupt, wenn er so gut für die Gesundheit ist? Wie verlangsamt es den Alterungsprozess? Bestehen irgendwelche Gefahren bei der Einnahme von Taurin?
Die Forscher führten eine Analyse von 12.000 Menschen durch und stellten fest, dass diejenigen, die mehr Taurin im Blut hatten, im Allgemeinen gesünder waren. Würden die Daten von Mäusen auf den Menschen übertragen, so entspräche dies sieben bis acht zusätzlichen Lebensjahren, so die Forscher. Aber erst in klinischen Studien – bei denen einige Menschen den Nährstoff und andere ein Placebo erhalten – wird sich zeigen, ob ein Nutzen zu erkennen ist. Unterschiede in der menschlichen Biologie könnten die Wirkung von Taurin verhindern, oder es könnte einen evolutionären Grund dafür geben, dass der Taurinspiegel mit dem Alter sinkt.
Der wissenschaftliche Bericht legt nahe, dass Taurin eine Rolle bei der Verringerung der Zellteilung spielt – ein Kennzeichen des Alterns. Der Nährstoff scheint auch die Mitochondrien – die Kraftwerke in den Körperzellen – funktionsfähig zu halten. Aber wie er das alles macht, ist noch unerforscht.
Gesunder Fleischgenuss mit Maß und Ziel
Taurin ist zwar in unserer Ernährung enthalten, aber es wäre schwierig, die in den Experimenten verwendeten Mengen zu essen. Die äquivalente Dosis aus den Tierversuchen würde, auf den Menschen übertragen, 3 bis 6 Gramm pro Tag betragen. Wer unsterblich werden will, sollte seinen Fleischkonsum trotzdem im Zaum halten. Empfohlen werden maximal 300 bis 450 Gramm fettarmes Fleisch und jede Woche ein bis zwei Portionen Fisch.