Coronavirus

Fledermäuse laut WHO für Corona verantwortlich

Die WHO hat mit China nach dem Ursprung des Corona-Virus geforscht. Dass das Virus aus einem Labor stammt, erachten sie als sehr unwahrscheinlich.

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Experten der WHO erachten es als am wahrscheinlichsten, dass das Corona-Virus von einem Tier auf den Menschen übertragen wurde. Sie gehen davon aus, dass es sich um Fledermäuse handelte.
Experten der WHO erachten es als am wahrscheinlichsten, dass das Corona-Virus von einem Tier auf den Menschen übertragen wurde. Sie gehen davon aus, dass es sich um Fledermäuse handelte.
Getty Images/iStockphoto

Eine gemeinsame Studie von WHO und China sieht eine Übertragung des Coronavirus von Fledermäusen über ein anderes Tier auf Menschen als den wahrscheinlichsten Auslöser von Covid-19. Das geht aus einem Entwurf hervor, der der Nachrichtenagentur AP vorlag. Dass das Virus aus einem Labor entwichen sein könnte, sei "extrem unwahrscheinlich", heißt es darin.

Streit um mögliche Einflussnahme

Die Erkenntnisse der Studie entsprechen weitgehend den Erwartungen und lassen viele Fragen offen. Das Expertenteam schlug weitere Forschungsarbeiten in allen Bereichen außer der Hypothese eines Ausbruchs aus einem Labor vor.

Experten der Weltgesundheitsorganisation waren Anfang des Jahres in Wuhan, von wo die Pandemie ihren Ausgang nahm. Ihr Bericht hat sich mehrfach verzögert und ist Gegenstand diplomatischer Zänkereien geworden. China stand im Verdacht, Einfluss auf die Schlussfolgerungen der Experten nehmen zu wollen, um zu verhindern, dass dem Land eine Schuld für die Pandemie zugewiesen werden könnte.

Vier Szenarien geprüft

Die Forscher führten vier Szenarien in der Reihenfolge von deren Wahrscheinlichkeit auf. Sie kamen demnach zu dem Schluss, dass eine Übertragung über eine zweite Tierart wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich sei. Eine direkte Übertragung von Fledermäusen auf Menschen stuften sie als wahrscheinlich ein, eine Übertragung über gefrorene oder gekühlte Nahrungsmittel hielten sie für möglich, aber nicht wahrscheinlich.

Die Presseagentur AP erhielt am Montag aus Diplomatenkreisen eines WHO-Mitgliedsstaats in Genf eine offenbar fast finale Version des Berichts. Ob es an dem Bericht vor seiner Veröffentlichung noch Veränderungen geben wird, war unklar. Der Leiter der WHO-Delegation in Wuhan, Peter Ben Embarek, hatte am Freitag erklärt, der Bericht sei abgeschlossen und stehe vor der Veröffentlichung.