Drastische Maßnahme
Fledermäuse in Schönbrunn an Schlangen verfüttert
Ausgeflattert: Weil mehr als 600 Brillenblattnasen dem Zoo zu viel wurden, mussten sie weg. Viele landeten in den Mägen von Pythons.
Die flotten Flieger findet man im Tiergarten Schönbrunn bereits seit einem Jahr nicht mehr. Die Fledermausart hat sich zu stark vermehrt, hieß es vom Tiergarten auf APA-Anfrage. Der Zoo ergriff also drastische Maßnahmen.
Rund 600 Tiere wurden an andere Zoos abgegeben. Ein Teil der Fledermäuse wurde zudem an Rauschuppenpythons – das sind seltene Riesenschlangen – verfüttert oder für künftige Fütterungen tiefgefroren, gab der Tiergarten in einer Stellungnahme zu. Auf Heute-Nachfrage heißt es: "Über einen längeren Zeitraum hinweg wurden etwa zehn Fledermäuse pro Monat verfüttert."
Vermehrung konnte nicht gestoppt werden
Die Brillenblattnasen lebten im Regenwaldhaus im Tiergarten Schönbrunn. Aktuell wird das Haus generalsaniert und soll 2025 wiedereröffnen. Seitens des Zoos wurden schon vor der Abgabe der Fledermäuse Maßnahmen getroffen, um die starke Population einzudämmen. Rund 400 Männchen wurden kastriert. Doch alle konnte man in der Höhle Regenwaldhaus nicht finden und einige Tiere lebten auch außerhalb der Höhle.
Die Vermehrung der Tiere konnte nicht beschränkt werden und so beschloss der Zoo auf eine andere Fledermausart zu wechseln. "Die Art, auf die künftig der Fokus gelegt werden soll, sind die Blumenfledermäuse, die bereits im jetzigen Terrarienhaus des Tiergartens leben. Derzeit lebt dort eine Population von rund 100 Tieren", teilt der Zoo mit. Diese solle leichter in ihrer Vermehrung zu kontrollieren sein.