Niederösterreich

Firmen-Chefin will Telefonier-Verbot für Buslenker

Um die Unfallgefahr zu minimieren, hofft Busunternehmerin Sabine Zuklin auf ein Verbot von Freisprechanlagen für Busfahrer. Der VOR winkt ab.

Isabella Nittner
Sabine Zuklin-Pollany tritt für ein Verbot von Freisprechanlagen für Buslenker ein.
Sabine Zuklin-Pollany tritt für ein Verbot von Freisprechanlagen für Buslenker ein.
zVg/ZuklinBus

Routinierte Öffi-Fahrer kennen das Bild: Man steigt früh morgens in den Bus und wird von einem Chauffeur mit Headset oder Kopfhörern im Ohr zur Arbeit gebracht. So soll der Lenker für den Arbeitgeber (gesetzeskonform) immer erreichbar sein, so das Argument vieler Busunternehmen.

"Sicherheitsthema"

Doch oftmals wird während der Fahrt kontinuierlich telefoniert – und das nicht nur mit der Firmenzentrale, wie Bus-Unternehmerin Sabine Zuklin weiß. "Ich kann auch nicht im Büro sitzen und den ganzen Tag mit meinen Freunden telefonieren", ärgert sie sich.

"Ich kann auch nicht im Büro sitzen und den ganzen Tag mit meinen Freunden telefonieren." – Sabine Zuklin

Sie fordert nun ein Freisprechanlagen-Verbot für Buslenker. "Das ist ja auch ein Sicherheitsthema. Es gab in der Vergangenheit einige schwere Unfälle und auch durch den kurzen Blick aufs Handy ist man abgelenkt", argumentiert sie.

In ihrem eigenen Unternehmen könne sie eine solche Regelung eigenmächtig aber kaum durchsetzen. Wie berichtet, ist es in den letzten Jahren beinahe unmöglich geworden, gutes Personal zu bekommen, die Bus-Firmen streiten sich regelrecht um die Lenker. "Die gehen dann halt einfach zum anderen Unternehmen", schildert Zuklin, die erst vor wenigen Tagen eine mehrsprachige Recruiting-Kampagne via YouTube gestartet hat, um dem Personalmangel endlich Herr zu werden.

Sie nimmt diesbezüglich auch den Verkehrsverbund Ostregion (VOR) als oberste Öffi-Organisation in die Pflicht. Der Wunsch: Eine vom VOR ausgegebene, verpflichtende Regel bzw. Anweisung über ein Verbot von Freisprecheinrichtungen für Buslenker.

VOR sagt Nein

Den VOR lässt die Idee der Unternehmerin aus Klosterneuburg (Tulln) auf "Heute"-Anfrage vorerst aber eher kalt. "Die Verwendung von Freisprecheinrichtungen steht laut aktuellen gesetzlichen Bestimmungen auch Lenker:innen im Linienbetrieb frei. Wir appellieren, weiterhin eine sichere, umsichtige Fahrweise durchzuführen, sind aber nicht in der Lage ein entsprechendes Verbot über des gesetzlich vorgesehene hinaus auszusprechen. Dies liegt zum jetzigen Zeitpunkt allein in der unternehmerischen Verantwortung der Verkehrsunternehmen", so VOR-Sprecher Georg Huemer, der den Ball wieder zu Zuklin zurückspielt, gegenüber "Heute".

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