Steckt Russland dahinter?

Finnisches Internet-Kabel defekt – brisanter Verdacht

Seit Montag ist das C-Lion1, das wichtigste Seekabel zwischen Finnland und Zentraleuropa, unterbrochen. Ein Experte verdächtigt Russland.

20 Minuten
Finnisches Internet-Kabel defekt – brisanter Verdacht
Ein wichtiges Internet-Kabel, das Finnland und Deutschland verbindet, ist in der Nacht auf Montag beschädigt worden. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

In der Ostsee ist ein wichtiges Kommunikationskabel beschädigt worden. Die Störung am C-Lion1 war demnach in der Nacht auf Montag um etwa vier Uhr morgens erstmals erkannt worden, heißt es seitens des Betreibers Cinia.

Die Verbindungen seien wegen der Störung ausgefallen. Gegenüber der finnischen Zeitung HS bestätigt Samuli Bergström, Leiterin der Anomalie-Management-Abteilung des Cyber-Sicherheitszentrums, dass das Kabel gebrochen ist. Wie es zum Defekt kam, soll nun untersucht werden.

Übt Russland die Sabotage von Internetkabeln?

Wie Tapio Frantti, Professor für Cybersicherheit an der Universität von Jyväskylä sagt, sei der Defekt wohl mit Absicht verursacht worden: "Wenn man dies vom Standpunkt der Wahrscheinlichkeit aus betrachtet, dann liegt es tatsächlich auf der Seite der Intentionalität", sagt er zur finnischen Zeitung YLE.

Er vermutet Russland als möglichen Verursacher: "Sie scheinen wirklich zu glauben, dass sie ein besonderes Recht haben, solche Dinge zu tun. Dies könnte eine Übung für eine großangelegte Aktion sein, wenn diese erforderlich ist", so Frantti.

Experte aus Finnland vermutet menschliche Ursache

Dass der Defekt von alleine auftrat, hält auch der Experte Marko Kotilainen für unwahrscheinlich. Er geht von einer menschlichen Ursache aus, etwa von einem Schiffsanker, der das Kabel beschädigt haben könnte. Der Datenverkehr wird jetzt über andere Kabel umgeleitet.

Das 2016 in Betrieb genommene Kabel verläuft über eine Länge von etwa 1173 Kilometern durch die Ostsee und führt auf seinem Weg auch an der russischen Exklave Kaliningrad vorbei. Es verbindet Helsinki in Finnland mit Rostock in Deutschland. Es gilt für Finnland als die wichtigste Internet-Anbindung an Zentraleuropa, zuvor gelangten die Daten von Europa über Schweden und Dänemark nach Finnland.

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein wichtiges Internet-Kabel zwischen Finnland und Deutschland ist seit Montag unterbrochen
    • Die Ursache der Störung am C-Lion1-Kabel ist noch unbekannt
    • Experten vermuten, dass ein Schiffsanker das Kabel beschädigt haben könnte
    • Der Betreiber hat eine Pressekonferenz angekündigt, um weitere Informationen zu geben
    20 Minuten
    Akt.