Wirtschaft
"Finanz" führt Großrazzia bei Amazon durch
Am Dienstag fand im Amazon-Verteilerzentrum in Großebersdorf eine groß angelegte Razzia der Finanzpolizei statt.
Am Dienstag fand in Großebersdorf eine groß angelegte Razzia der Finanzpolizei statt. Am Gelände des Amazon-Verteilerzentrums ging es aber nicht dem Internetriesen, sondern Subunternehmen an den Kragen. Denn die Finanzpolizei vermutet "gewerbsmäßige Schwarzarbeit" bei Amazon-Lieferpartnern.
Wie die "Presse" berichtet fand am Dienstag eine Razzia in Großebersdorf, an der 63 Beamte der Finanzpolizei teilnahmen, statt. Ziel der Operation waren mehrere Sub-Unternehmern, also Lieferanten, die für Amazon tätig sind.
385.000 Euro Schulden
Die meisten der 500 Fahrer seien offiziell nur geringfügig angestellt. Mit den beschlagnahmten Fahrerlisten, soll der Polizei der Beweis des Gegenteils gelingen. Laut "Presse" wurde jeder einzelne Bus und jeder Fahrer kontrolliert. Einige der Sub-Unternehmen sollen zusammen rund 385.000 Euro Steuerschulden angehäuft haben.
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) bezeichnete den Einsatz der Finanzpolizei als "Beitrag für mehr Steuergerechtigkeit". Von Amazon heißt es, dass "unverzüglich Maßnahmen" gegen Partner ergriffen würden, falls diese Mitarbeiter nicht nach geltendem Recht beschäftigen würden. Für zahlreiche Amazon-Kunden hat die Razzia am Dienstag unangenehme Folgen. Durch die kurzzeitige Störung des Betriebs werden rund 10.000 Pakete später ausgeliefert, als geplant.
Die Bilanz der Aktion: 174 Angestellte von insgesamt 36 Firmen wurden überprüft. Dabei wurden bei 49 Mitarbeitern arbeitsrechtliche Bedingungen beanstandet. Laut Informationen der "Krone" wurden zehn Firmen gepfändet und 185.000 Euro einkassiert.