Österreich
Finanzexpertin zeigt Frauen Weg zu Unabhängigkeit
"Geld ist Damensache" heißt ein Ratgeber von Ökonomin Mariella Babos. Das Buch soll Frauen einen Weg zur finanziellen Unabhängigkeit zeigen.
Frauen stapeln oft tief, wenn es um Gehaltsverhandlungen geht. Auch bei finanziellen Veranlagungen hält sich das weibliche Geschlecht tendenziell eher zurück: "Wir Frauen müssen aber von Sparern zu Investoren werden", rät Dr. Mariella Babos, Autorin des Ratgebers "Geld ist Damensache" (208 Seiten, 26,50 Euro).
Die gebürtige Ungarin studierte Makroökonomie an der Wirtschaftsuniversität Budapest, ihren Doktortitel erhielt sie an der Fakultät Banking & Finance an der Uni St. Gallen. Derzeit läuft auf startnext.com ein Crowdfunding für ihr Buch, das Finanzratgeber, Karriereplaner und Gehaltsverhandlungs-Guide vereint, erscheinen soll es im Mai im Eigenverlag.
„"Wenn Frauen beim ersten Gehalt um 20 bis 30 Prozent tiefer einsteigen, als gewünscht, begleitet sie das ein ganzes Leben lang" - Ökonomin Marietta Babos“
In dem Ratgeber beleuchtet die Finanzexpertin, wie Frau einen Finanzlebensplan erstellt, in unterschiedliche Veranlagungsformen investiert und sie geht auch darauf ein, welche Berufe Frauen mit ihren Fähigkeiten ausüben können, und wie sie geschickt ihren Marktwert bei Gehaltsverhandlungen einfordern.
"Bei Gehaltsverhandlungen gibt es noch sehr viel Potential. Wenn Frauen beim ersten Gehalt um 20 bis 30 Prozent tiefer einsteigen als gewünscht, begleitet sie das ein ganzes Leben lang", meint Babos. Auf der anderen Seite bedeutet das erste eigene Gehalt auch Unabhängigkeit: "Dieses Gefühl der finanziellen Freiheit wünsche ich jeder Frau. Nicht nur beim ersten Gehalt, sondern für den gesamten Lebensweg."
„"Ich will nicht, dass die Angst vor Altersarmut zum Antrieb wird. Vielmehr wünsche ich mir, dass der Wunsch nach Freiheit und finanzieller Unabhängigkeit der Motor zum Handeln wird" - Marietta Babos“
Babos befasst sich schon lange mit dem Thema Finanzen und Frauen: "Als mein Vater starb, stand meine Mutter plötzlich fast mittellos da. Da habe ich angefangen, mich verstärkt damit auseinanderzusetzen", erinnert sich die Gründerin von "Damensache", einer Finanzberatung nur für Frauen in Wien. Auch in ihrem Buch ist weibliche Altersarmut ein Thema: "Ich will nicht, dass die Angst davor zum Antrieb wird. Vielmehr wünsche ich mir, dass der Wunsch nach Freiheit und finanzieller Unabhängigkeit der Motor zum Handeln wird", so die Ökonomin.
"Geld ist Damensache" soll praktische und direkt anwendbare Tipps für jede Frau liefern. Konkrete Beispiele von Frauen, die diesen Weg bereits gegangen sind, sollen außerdem Mut machen: "Von der Mutter mit zwei Kindern bis zur Studentin ist alles dabei", erklärt Babos. "Das Wichtigste ist: Wir müssen Mut fassen, Erfahrungen sammeln und verschiedenste Anlageformen ausprobieren."
Investitions-Tipps von Dr. Marietta Babos:
Entsprechend der Erwerbsbiografie und Lebenserwartung empfehle ich Frauen anders zu sparen und vorzusorgen, als Männern.
Frauen sollten an ihre genaue Pensionslücke denken, damit sie beim Investieren ein konkretes Ziel vor Augen haben.
Jetzt mit dem Sparen und Investieren beginnen!
Zehn bis 20 Prozent des Nettoeinkommens sollten für die Pensionsvorsorge angelegt werden.
Das investierte Geld am besten auf unterschiedliche Formen aufteilen, die auch zeitlich unterschiedlich zur Verfügung stehen. Babos rät zu einem Mix etwa aus Bargeld, Gold, Immobilien und Wertpapieren. Wichtig: Die Steuersätze können je nach Veranlagungsform unterschiedlich ausfallen.