Leser

Finanzamt hilft nicht – Familie muss mit 20 € auskommen

Sonja C. (45) aus Niederösterreich lebt mit ihren Söhnen am Existenzminimum. Das Finanzamt bearbeitet seit vier Monaten einen Antrag auf Kindergeld. 

Teilen
Sonja C. kann ihre Familie kaum versorgen.
Sonja C. kann ihre Familie kaum versorgen.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com / Leserreporter

In Österreich leben etwa 1,2 Millionen Menschen am Existenzminimum – eine dieser Personen ist die 45-jährige Sonja C. aus Wiener Neustadt (NÖ). Die zweifache Mutter kann sich und ihre Söhne mit der Notstandshilfe kaum über Wasser halten.

Momentan muss die 45-Jährige sich selbst und ihre beiden Kinder mit rund 930 Euro im Monat versorgen. Die Fixkosten, wie etwa die Miete, sind davon aber noch gar nicht abgezogen. "Ich bin alleinerziehend und leide an Multipler Sklerose, weshalb ich auch keine Arbeit finde. Seit Anfang April warte ich auf die Kinderbeihilfe für meinen 18-jährigen Sohn", erzählt die Niederösterreicherin im Gespräch mit "Heute". 

Bestätigung von Finanzamt fehlt

Das Problem mit dem Kindergeld soll mit dem 18. Geburtstag ihres Sohnes entstanden sein, erzählt Sonja C.: "Ich musste mit Dokumenten belegen, dass mein Kind noch in die Schule geht, was ich auch getan habe. Meine Unterlagen liegen nun seit vier Monaten beim Finanzamt auf, allerdings warte ich immer noch vergeblich darauf, dass mein Fall bearbeitet wird."

Um auch weiterhin Unterstützung vom Arbeitsmarktservice zu bekommen, benötigt die Niederösterreicherin eine Bestätigung vom Finanzamt. Doch auch diese soll ihr bislang nicht ausgestellt worden sein. Sonja C. fehlen somit insgesamt 569 Euro Kinderbeihilfe und 240 Euro vom AMS. 

"Es hat sich um eine ganz gewöhnliche Überprüfung gehandelt. Das kann manchmal etwas dauern", berichtet ein Sprecher des Finanzamts. Inzwischen sollte die Bearbeitung nach seinen Angaben finassiert sein und Sonja C. soll Mitte April das Geld erhalten haben.

Keine Hilfe von Familie oder Partner

Die alleinerziehende Mutter hat weder einen Partner, noch eine Familie, die sie finanziell unterstützen könnte. "Ich kann mir inzwischen kaum mehr etwas leisten und habe für den restlichen April nur noch 20 Euro übrig", erzählt die verzweifelte 45-Jährige im "Heute"-Gespräch.

Aus dem Bundesministerium für Finanzen hieß es dazu auf Anfrage von "Heute", dass man sich um das Anliegen von Sonja C. kümmern und mit ihr Kontakt aufnehmen werde. Wann die Niederösterreicherin letztendlich ihr Geld überwiesen bekommt, bleibt offen.