Filloreta (16) ist wieder daheim in Timelkam

Sie wurde verhaftet, ist abgetaucht, aber nun ist sie endlich wieder daheim. Das Asyl-Drama rund um die 16-jährige Kosovarin Filloreta ist vorerst zu Ende.

Am Bahnhof in Timelkam (Bez. Vöcklabruck) spielten sich am Donnerstag herzergreifende Szenen ab. Filoretta und die Familie Eder – sie will das Mädchen adoptieren – lagen sich minutenlang in den Armen.

"Ich bin einfach nur froh, dass ich wieder daheim bin", sagt Filloreta in einem Interview mit den OÖN. Kein Wunder, das Mädchen hatte schlimme Tage hinter sich. Am 24. April war sie auf offener Strafe verhaftet worden, sollte abgeschoben werden.

Danach tauchte sie für einen Tag ab, ehe das Verwaltungsgericht die Abschiebung stoppte – "Heute" berichtete exklusiv. Nun konnte Filloreta, begleitet von ihrem brüderlichen Freund, Lukas Eder wieder nach Timelkam reisen.

"Jetzt werden wir schauen, wie alles weiter geht", sagte die 16-Jährige bei ihrer Ankunft. Denn die Kosovarin macht seit September des Vorjahres eine Koch-Kellner-Ausbildung, die sie natürlich durch die Verhaftung kurzzeitig unterbrechen musste.

Aber auch Thomas und Otilie Eder, die Filloreta adoptieren wollen, wollen in den kommenden Tagen zur Ruhe kommen. "Die vergangenen Tage waren schon sehr anstrengend", so Eder.

Für Filloreta, ihre Mutter und Geschwister ist die Sache allerdings noch nicht ausgestanden. Zum einen läuft ihr Aslyansuchen. Da allerdings der Kosovo als sicheres Herkunftsland gilt, ist ein positiver Bescheid unwahrscheinlich.

Zudem muss auch noch das Adoptionsverfahren abgewickelt werden. Aber selbst, wenn diese positiv verläuft, könnte Filloreta die Abschiebung drohen.



(gs)