Welt

Ferguson: Pharrell Williams regt Schwarze auf

Heute Redaktion
Teilen

Ein Interview mit dem Musiker Pharrell Williams von Anfang November sorgt Ende des Monats für Aufregung unter den Afroamerikanern in den USA. Er sagte, dass der von einem Polizisten erschossene 18-jährige Michael Brown wie ein "Schlägertyp" aufgetreten und auf Ärger aus gewesen sei. Andere Promis hatten ausschließlich Kritik am Polizisten geübt.

Ein Interview mit dem Musiker Pharrell Williams von Anfang November sorgt Ende des Monats für Aufregung unter den Afroamerikanern in den USA. Er sagte, dass der von einem Polizisten erschossene 18-jährige Michael Brown wie ein "Schlägertyp" aufgetreten und auf Ärger aus gewesen sei. Andere Promis hatten ausschließlich geübt.

Im Zuge der wieder aufgeflammten Ferguson-Proteste sorgt das im "Ebony"-Magazin erschienene Interview für große Aufregung. Der Sänger wurde gefragt, ob er das Video kenne, das den Teenager kurz vor seiner Erschießung bei einem Supermarkt-Diebstahl zeigt. Er soll den Besitzer zur Seite gestoßen haben und geflüchtet sein.
Williams erklärte, mit diesem Verhalten "an sich ein Problem" zu haben. Er gab jedoch nicht dem 18-Jährigen die Schuld, sondern seinem Umfeld, das ihm dazu gemacht hat. Der Musiker ist der Ansicht, dass das größere Problem nicht Rassismus sondern der Unterschied zwischen Arm und Reich ist.
Williams wirft Cop und totem Teenager Fehler vor

Der Sänger warf dem Erschossenen vor, nicht die Anweisungen der Polizei befolgt zu haben. Allerdings kritisierte er gleichzeitig auch den Polizisten Darren Wilson. "Ich glaube, der Ferguson-Polizist sollte bestraft werden und ins Gefängnis gehen", sagte Williams. Brown, der kaum mehr als ein "Baby" gewesen sei, habe zwar nach Ärger gefragt. "Aber man fragt nicht danach, erschossen zu werden", stellte er fest.
Auch wenn Williams nach der Juryentscheidung, den Polizisten nicht anzuklagen, erklärte, ein "gebrochenes Herz" zu haben, werfen ihm viele afroamerikanische Mitbürger trotzdem Verrat vor. "Du nennst das getötete Kind einer Mutter einen Schlägertypen? Reiß' Dich zusammen. Ich bin nicht 'happy'", sagte ein Social-Media-User in Anspielung auf den Hit des Sängers. "Du bist so daneben", postete ein anderer US-Amerikaner.