Oberösterreich

Fehler bei Mail-Adresse – AMS-Geld beinhart gestrichen

Ein arbeitsloser Oberösterreicher wollte sich bei einer Firma bewerben und vertippte sich bei der Mail-Adresse. Das kostete dem Linzer das AMS-Geld.

AK-Präsident Stangl: "Die Digitalisierung darf nicht zu mehr AMS-Sanktionen führen"
AK-Präsident Stangl: "Die Digitalisierung darf nicht zu mehr AMS-Sanktionen führen"
picturedesk.com/APA (Symbolbild)

Digitalisierung spielt bei Bewerbungsprozessen und beim Arbeitsmarktservice (AMS) eine zentrale Rolle. "Fehlende Informationen, mangelndes IT-Knowhow oder sogar Tippfehler können zu Problemen in der AMS-Praxis führen, die schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen", sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Ein Beispiel aus der Beratungspraxis der Arbeiterkammer OÖ: Ein Mann aus Linz hat sich bei einer Firma korrekt beworben und lediglich einen Fehler in der E-Mail-Adresse gehabt, sodass die Bewerbung beim Betrieb nicht ankam.

"Obwohl er bis auf den kleinen Tippfehler alles richtig gemacht hatte, wurde ihm das AMS-Geld eingestellt. Sanktionen in diesem Bereich sind für sechs bis acht Wochen möglich, was unverhältnismäßig ist", so Präsident Stangl, der auch betont: "Digitalisierung darf nicht dazu führen, dass Arbeitsuchende nicht zu ihren Rechten kommen."

Arbeitslosengeld gestrichen

Ein zweiter Fall: Ein Arbeitsuchender, ebenfalls aus Linz, musste sich über eine Online-Plattform bewerben, lud dort seine Daten hoch und legte ein Profil an. Er dachte, dass die bloße Registrierung ausreiche. Das war jedoch nicht der Fall und deshalb strich ihm das AMS sein Arbeitslosengeld.

Tatsächlich hätte er die besagte offene Stelle auf der Online-Plattform noch suchen und sich dann auch noch bewerben müssen. Das Anlegen eines Bewerberprofils ist laut AMS noch keine Bewerbung. Das war dem Mann nicht bewusst. Dieses Beispiel zeige, dass Arbeitsuchende besser über ihre Pflichten und digitale Bewerbungsprozesse informiert werden müssen.

AK-Präsident Andreas Stangl
AK-Präsident Andreas Stangl
FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

Forderung der AK

➤ Der Umgang mit Jobsuchenden muss würdevoller und auch deutlich serviceorientierter sein.

➤ AMS-Berater/-innen benötigen deutlich mehr Zeit für individuell abgestimmte Betreuungsprozesse. Neben genügend Ressourcen braucht es auch den Auftrag, auf die Bedürfnisse der Arbeitsuchenden gezielt einzugehen und alles daran zu setzen, dass Ansprüche nicht wegen bürokratischer Hürden verlorengehen.

➤ Es braucht mehr Schulung und konkrete Anleitung für Arbeitsuchende im digitalen Bereich, vor allem im Bewerbungsprozess.

➤ Es braucht auch mehr AMS Mittel, um Arbeitsuchende besser zu qualifizieren, damit sie fit werden für den Arbeitsmarkt der Zukunft.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger