Österreich
Fast zwei Drittel möchten im Home Office bleiben
Die Corona-Krise hat das Home Office in vielen Unternehmen salonfähig gemacht. Auch nach der Krise wollen nun 64 Prozent der Arbeitnehmer verstärkt von zu Hause aus arbeiten.
Das Home Office in der Corona-Krise kam bei den Österreichern gut an. Das haben schon viele Studien gezeigt. Zahlreiche Beschäftigte wollen die Arbeitsweise auch nach der Krise beibehalten. Wie eine aktuelle Umfrage des Jobportals Stepstone ergab, möchten fast zwei Drittel (64 Prozent) der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auch weiterhin verstärkt im Home Office arbeiten. Mehr als die Hälfte der Befragten fühlt sich im Home Office wohl.
Flexibilität positiv bewertet
Viele gaben an, mehr Zeit zum Leben (keine Anreise, kein Überlegen was man anzieht) zu haben. Die Flexibilität wurde ebenfalls positiv bewertet. "Man hat mehr Ruhe, die täglichen Arbeiten zu erledigen", hieß es seitens der Befragten.
Dennoch gab es auch ein paar negative Aspekte. 42 Prozent gaben an, mehr zu arbeiten. Ein Drittel legte seltener Pausen ein. Einigen fiel es daheim schwerer, nach der Arbeit abzuschalten. "Arbeit und Privatleben verschwimmen mehr miteinander", erklärte Stepstone-Studienleiterin Barbara Oberrauter-Zabransky am Mittwoch in einer Aussendung.
Arbeiten im Kellerstüberl
Mehr als jeder Dritte findet es auch anstrengend, ausschließlich über digitale Wege zu kommunizieren. Fast ein Fünftel befürchtet gesundheitliche Auswirkungen. 43 Prozent der Befragten haben daheim einen eigenen Büroraum zur Verfügung. Die anderen teilen sich auf Wohnzimmer (33 Prozent), Küche (9 Prozent) und Schlafzimmer (8 Prozent) auf.
Aber auch der Rest des Hauses wird genutzt, zeigen die Antworten einzelner Befragter: "Das geht vom Kellerstüberl über ehemalige Kinder- oder Gästezimmer bis hin zu Terrassen, Wintergärten oder ‚überall in der Wohnung, wo gerade Ruhe ist", berichtet Oberrauter-Zabransky.
Kinder als Stressfaktor
Kinder im Haushalt stellen für viele eine zusätzliche Herausforderung dar, wie die Umfrage ergab. Arbeitgeber würden kaum Verständnis für die Betreuungsaufgaben zeigen (78 Prozent). Weiters fühlen sich 17 Prozent stark gestresst durch die Herausforderung, Kinderbetreuung und Arbeit zu kombinieren. "Es ist schwieriger, familiäre und dienstliche Aufgaben strikt zu trennen. Gedanklich bin ich mehr bei der Arbeit", so eine Befragte.
Seine Tücken hat das Homeoffice auch bei der Technik: 42 Prozent aller Befragten geben an, ganz oder teilweise mit ihren privaten Geräten arbeiten zu müssen. "Ein Problem nicht nur aus datenschutzrechtlicher Sicht", erklärt Oberrauter-Zabransky. Fast einem Drittel werden Soft- und Hardwarekosten für die Zeit im Homeoffice erstattet, bei 16 Prozent beteiligt sich der Arbeitgeber an anfallenden Kosten für das Internet zu Hause.