Österreich

Fast nur Ungeimpfte auf Intensivstationen

Am Sonntag lagen 212 Corona-Erkrankte auf Intensivstationen. Die meisten davon ungeimpft. Immer mehr sind nach ihrer Genesung arbeitsunfähig.

Heute Redaktion
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Die vierte Welle spült fast nur Ungeimpfte auf die Intensivstationen.
Die vierte Welle spült fast nur Ungeimpfte auf die Intensivstationen.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Ein gesundes Immunsystem reiche aus, um sich vor einer Corona-Ansteckung zu schützen: Mit dieser provokanten Aussage hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl einmal mehr gegen die Impfung gewettert, dafür massive Kritik einstecken müssen. Christoph Wenisch, Leiter der Covid-Intensivstation der Klinik Favoriten, nannte das gar "totalen Blödsinn".

Intensiv-Auslastung steigt

Laut Daten der AGES ist bereits jedes zehnte Intensivbett mit einem Covid-Patienten belegt, in Wien sind es sogar 16 Prozent. "Heute" hat nachgefragt, wie viele davon ungeimpft sind:

Über 90 Prozent nicht vollimmunisiert

Am gestrigen Sonntag lagen 65 Corona-Erkrankte auf den Intensivstationen der Wiener Spitäler. "Mehr als 90 Prozent" davon haben entweder keine ("der überwiegende Teil") oder nur eine Impfung erhalten, heißt es vom Wiener Gesundheitsverbund.

Nur Ungeimpfte im AKH

Im größten Krankenhaus des Landes, dem Wiener AKH, sind sämtliche Intensivpatienten ungeimpft. Aus anderen Spitälern der Hauptstadt ist Ähnliches zu vernehmen.

Lage von Ost bis West gleich

Im Burgenland war von den vier Patienten auf den Covid-Intensivstationen kein einziger geimpft. Auch in Tirol lagen fast ausschließlich Ungeimpfte auf den ICUs: Acht Patienten waren nicht oder nur einmal geimpft. Eine Person landete trotz zweier Stiche auf der Intensivstation.

Arbeitsunfähigkeit droht

Auf Ö1 zeichnete Wenisch ein düsteres Bild: 12 Prozent der Corona-Intensivpatienten seien nach überstandener Infektion körperlich nicht mehr in der Lage zu arbeiten: "Da werden Existenzen zerstört."

Mehr Junge auf Intensivstationen

Weil Delta um 60 Prozent leichter übertragbar sei als bisherige Varianten, werde die Zahl der jüngeren Patienten in den nächsten drei bis fünf Wochen merkbar ansteigen, prognostizierte der Infektiologe.

Keine Langzeitfolgen

Einmal mehr appellierte er daher– auch an Jüngere – , sich impfen zu lassen. Eines seiner Argumente: Bei den mRNA-Impfstoffen (Pfizer, Moderna) seien keine Langzeitfolgen beobachtet worden und auch nicht "zu erwarten".

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