Österreich
Ein Drittel der Gemeinden mit keiner Ferienbetreuung
In sechs Wochen beginnen für rund 110.000 Schüler an allgemeinen Pflichtschulen die Sommerferien. In rund zwei Dritteln der Gemeinden ist eine Ferienbetreuung installiert.
Für die Eltern bedeutet die Ferienzeit: Suche nach einer Betreuung, um Familie und Beruf im Alltag zu vereinbaren.
Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister heute in der Volksschule Pyhra zum aktuellen Stand der Ferienbetreuung in Niederösterreich.
Landesrätin Teschl-Hofmeister betonte dabei die Wichtigkeit der Ferienbetreuungsprogramme, die heutzutage ebenso nachgefragt seien wie ganztägige Schulformen. Eine regionale Betreuung sei das ganze Jahr für Familien besonders interessant: „Wie die aktuelle Befragung der NÖ Familienland GmbH von 557 niederösterreichischen Gemeinden zeigt, greifen sie das Thema Ferienbetreuung auf: 57 Prozent der Gemeinden bieten ein ganztägiges oder halbtägiges Betreuungsangebot für Schulkinder von Montag bis Donnerstag oder Montag bis Freitag an." Zwei Drittel dieser Angebote befänden sich am Standort Schule. Nehme man andere Einrichtungen, wie Kindergärten hinzu, steige die Zahl sogar auf 70 Prozent an.
Dennoch: Vor allem in sozialen Netzwerken kommt immer wieder Kritik von Elternseite auf, dass es in der eigenen Gemeinde keine Angebote bei der Ferienbetreuung gibt, das Land will die Einrichtungen ausbauen.
Teschl-Hofmeister plant, den Ausbau gemeinsam mit den zuständigen Gemeinden zu forcieren: „Das bestätigt uns, dass wir auf einem guten Weg sind, den wir qualitativ wie quantitativ weiter ausbauen möchten. Durch die von uns in Auftrag gegebene Studie vom Österreichischen Institut für Familienforschung wissen wir, dass der Wunsch der Eltern nach durchgehender regionaler Betreuung, bevorzugt am Schulstandort, besteht – hier setzen wir weiter an."
Ferienbetreuung: Grundsätzlich Gemeinden zuständig
Für die Ferienbetreuung sind grundsätzlich die Gemeinden zuständig, das Land steht ihnen unterstützend mit finanziellen Förderungen und der NÖ Familienland GmbH als Kooperationspartner zur Seite. Dieses Rundumpaket für die Gemeinden inkludiert Serviceleistungen und Beratung ebenso, wie einen Leitfaden mit allen rechtlichen, pädagogischen und organisatorischen Belangen.
Volksschule Pyhra als Vorzeigebeispiel
Die Volksschule Pyhra zeige, wie Ferienbetreuung am Schulstandort gelingen kann. Das Betreuungsangebot sei in Kooperation mit der NÖ Familienland GmbH erfolgreich umgesetzt worden und erfahre von den Familien seitdem eine positive Resonanz, so Bürgermeister Günter Schaubach. Mit viel Geduld und Kreativität werde die Betreuung durch die Freizeitpädagoginnen mit den Kindern gestaltet. „Pyhra ist damit eine von 82 Gemeinden, die in Kooperation mit der NÖ Familienland GmbH eine Ferienbetreuung in Niederösterreich anbieten", bekräftigt Teschl-Hofmeister.
Um einheitliche, hochwertige Standards an den jeweiligen Standorten gewährleisten zu können, stellt die NÖ Familienland GmbH seinem freizeitpädagogischen Personal zudem ein pädagogisches Konzept für die Ferienbetreuung zur Verfügung und bietet praxisnahe Weiterbildungen an. Die Landesrätin unterstreicht die Notwendigkeit, auf aktuell vorherrschende Themen der Kinder entsprechend einzugehen: „Für die Kinder soll der Spaß im Vordergrund stehen, sie sollen auch etwas davon mitnehmen können. Die praxistaugliche Arbeitsmappe dient den Betreuerinnen und Betreuern als optimale Programmvorbereitung und wird laufend erweitert." (wes)