Wildtierstation Bruderndorf
Fasan erschossen, Jägerin lacht Stationsleiterin aus
Einer Jagd fielen sieben ausgewilderte Fasane zum Opfer, eine Jägerin lachte die Leiterin der Wildtierstation aus. Der VGT erstattete nun Anzeige.
Eine Fasanjagd im niederösterreichischen Brudernhof (Bezirk Korneuburg) sorgt für Aufsehen. Die Jagdgesellschaft soll dabei nicht nur ausgewilderte Fasane einer Wildtierstation im Visier gehabt haben, sondern auch zu nahe an einem bewohnten Gebiet geschossen haben.
"Dass die sogenannte Niederwildjagd mit Bleischrot auf ausgesetzte Fasane aus Massentierhaltung nur Menschen mit seltsamen Vorlieben anlockt, ist bereits weitgehend bekannt", kritisiert der Verein gegen Tierfabriken (VGT).
Was sich in Bruderndorf neben der dortigen Wildtierauffangstation abgespielt habe, zeige, "dass es nicht nur um die Lust am Zufügen von Tierleid geht, sondern dass es sich auch um Menschen handelt, die derart wenig zu Mitgefühl fähig sind, dass sie andere Menschen mit Mitgefühl nur demütigen und verlachen können", so der Verein weiter.
Direkt neben Station geschossen.
Die Wildtierauffangstation von Animal Help Austria sei offiziell vom Land NÖ genehmigt. Auf 3000 Quadratmetern werden hier seit 20 Jahren verletzte Wildtiere versorgt und teilweise auch wieder ausgewildert, so auch Enten und zuletzt acht Fasane.
"Plötzlich kam eine Jagdgesellschaft und schoss in unmittelbarer Nachbarschaft der Wildtierauffangstation und anderer Häuser auf Fasane und tötete dabei einige Pfleglinge", erklärt der VGT. Das widerspreche vor allem §96 des NÖ Jagdgesetzes, indem die örtlichen Beschränkungen bei der Ausübung der Jagd geregelt sind.
"In der nächsten Umgebung [...] von einzelnen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden darf das Wild zwar aufgesucht und getrieben, aber nicht beschossen werden", heißt es in dem Paragrafen, der VGT erstattete Anzeige.
Stationsleiterin ausgelacht
Die Stationsleiterin der Wildtierstation berichtete dem VGT, dass eine Jägerin direkt am Zaun gelehnt und ihr ins Gesicht gelacht haben soll, nachdem sie sich über die Jagd beschwert hatte.
Nach der Jagd war von den acht Fasanen, die gerade ausgewildert worden waren, nur mehr einer am Leben, "der jetzt traurig nach seinen Artgenossen ruft". Diese acht Fasane hätten in der Zeit vor der Jagd auf den Bäumen am Gelände der Station die Nächte verbracht und sich am Tag weiter weg gewagt. "Das wurde jetzt zu ihrem Verhängnis".
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Auf den Punkt gebracht
- Eine Jagdgesellschaft in Bruderndorf, Niederösterreich, tötete mehrere ausgewilderte Fasane einer nahegelegenen Wildtierstation, was zu einer Anzeige durch den Verein gegen Tierfabriken (VGT) führte.
- Die Stationsleiterin wurde von einer Jägerin ausgelacht, nachdem sie sich über die Jagd beschwert hatte, bei der nur ein Fasan überlebte.