Aachen-Hooligans randalierten

Fanfeier am Ballermann endet in Krawall mit Polizei

Was als feuchtfröhliche Feier von Alemannia-Aaachen-Fans begann, endete in Geballere am Ballermann: Die Polizei feuerte Gummigeschosse in die Menge.

Nick Wolfinger
Fanfeier am Ballermann endet in Krawall mit Polizei
Das Kultlokal Bamboleo in der Schinkenstraße war Ausgangsort der Auseinandersetzung
Clara Margais / dpa / picturedesk.com

Über 1.000 Fans feierten nach Zeugenberichten Montagabend am Ballermann in Mallorca den Aufstieg von Alemannia Aachen aus der Regionalliga West in die Dritte Liga. Trotz Alkoholverbots ging es auf der zentralen Schinkenstraße (Calle Pare Bartomeu Salvà) hoch her.

Kultlokal Bamboleo komplett überfüllt

Das Kultlokal Bamboleo war gerammelt voll, als die Türsteher die Anweisung erhielten, keine Leute in den Farben von Alemannia Aachen mehr ins Lokal zu lassen. Das führte zu Diskussionen mit Fans, bis die Lage schließlich eskalierte. Ein Fan erzählt der deutschsprachigen Mallorcazeitung: "Wir haben den ganzen Tag vor dem Bamboleo eine megageile Fußballparty gefeiert, alles war friedlich. Die Türsteher waren aber sehr aggressiv, gegen 17, 18 Uhr ist es eskaliert. Wir sind von den Türstehern und der Polizei mit Stöcken geschlagen worden. Wir kamen uns vor wie Vieh".

Das Bamboleo geriet erst am Vortag in die Schlagzeilen, als auch von dort ein Video auftauchte, wo zahlreiche Betrunkene "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" zum Gigi d'Agostino-Hit "L'Amour toujours" grölten.

Türsteher schlagen zu

Die Darstellung der Polizei unterscheidet sich davon ein wenig. Demnach hätten gewaltbereite Fans im Bamboleo randaliert und sich nach Aufforderung durch Securities geweigert, das Lokal zu verlassen. Daraufhin sei die Polizei gerufen worden und es kam zu besagtem Schlagstockeinsatz. So oder so: Die Schläge durch die Ordnungskräfte brachten die Stimmung zum kippen, es kam zu Randalen, die sich rasch auf die Straße verlagerten. Dabei wurde auch Einrichtung des Lokals beschädigt, der Sachschaden soll rund 10.000 Euro betragen.

Schnelle Eingreiftruppe schießt in die Menge

Die Polizei beorderte die schnelle Eingreiftruppe (UPR) zur Partymeile, die eine Front bildete und die Menge abzudrängen versuchte. Eine Gruppe von etwa 30-50 Personen, laut Zeugen dem rechten Hooligan-Spektrum der Aachener Ultras zuzuordnen, warf Gegenstände auf die Beamten, die wiederum mit Gummigeschossen zurückfeuerten. Dabei soll es zwei Verletzte gegeben haben. Schlagerstar Ikke Hüftgold wurde Zeuge und postete ein Video des Vorfalls:

Die Polizei bestreitet entgegen aller Zeugenaussagen und Berichte in Lokalzeitungen vom Gummischrot-Einsatz und spricht von "Platzpatronen". Erst gegen 21 Uhr beruhigte sich die Lage. Festnahmen gab es keine.

Alemannias Aufsichtsratsvorsitzender Marcel Moberz, der ebenfalls mitgeflogen ist, bedauert, dass die Aufstiegsfeier nun so einen schlechten Eindruck vom Verein hinterlässt. Er hatte das Lokal etwa eine Stunde vor dem Zwischenfall verlassen. "Es war alles ausgelassen und friedlich. Das Problem war eher, dass der Laden viel zu voll war."

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