Österreich
Familienvater (48) rettet Mann aus eiskaltem Inn
Ohne zu zögern, sprang Wolfgang Etzl in Passau in den Inn, rettete einen Mann aus dem Wasser. Der Schärdinger wurde schon zum zweiten Mal zum Helden.
"Ich bin dann schnell nach Hause gefahren und habe mit meiner Frau telefoniert. Ich habe danach versucht, etwas zu schlafen. Dafür war ich dann aber doch etwas zu aufgewühlt", erzählt Wolfgang Etzl im "Heute"-Gespräch.
Nur wenige Stunden zuvor hatte der dreifache Familienvater (48) aus dem Bezirk Schärding einen Mann (26) vor dem Ertrinken gerettet. In Passau, knapp 30 Autominuten von Etzls Wohnort entfernt, bemerkte der 48-Jährige am Innsteg eine größere Menschen-Gruppe, sah dann auch gleich einen Mann im Inn treiben.
In 15,6 Grad kalten Fluss gesprungen
Etzl rannte ans Ufer, zog sich bis auf die Unterhose aus (die Wertsachen gab er einer Passantin), und sprang in den eiskalten Fluss. Die Wasser-Temperatur betrug an diesem Tag, der Vorfall ereignete sich schon am 29. Juni, gerade einmal 15,6 Grad.
"Der Mann befand sich rund 50 Meter vom Ufer entfernt in einem Strudel neben dem Brückenpfeiler. Sein Körper tauchte immer wieder auf und ab", erinnert sich Etzl.
Der Schärdinger zögerte keine Sekunde. Im "Heute"-Gespräch sagt er: "Es kam für mich nicht in Frage, einfach am Ufer stehen zu bleiben. Ich bin sehr sportlich unterwegs, fahre Kanu, gehe laufen und bin viel mit unseren Hunden spazieren."
Als er ihn dann erreichte, war der Mann bereits bewußtlos. Passanten hatten den beiden einen Rettungsreifen zugeworfen. Es war zunächst aber nicht so einfach diesen zu erreichen, da sich die Schnur in den Büschen am Ufer verhedderte.
Trotzdem gelang es Etzl, die Schwimmhilfe zu erreichen. Rund 300 Meter vom Brückenpfeiler entfernt konnte die beiden dann ans Ufer gezogen werden.
Einige Meter weiter stromabwärts wäre es laut Etzl noch gefährlicher geworden. "Dort hätten noch weitere, heftigere Strudel auf uns gewartet", so Etzl.
Der Gerettete wurde anschließend ins Spital gebracht. "Ich kann nicht sagen, wie es dem Mann jetzt geht. Bei mir hat sich noch niemand gemeldet", sagt der 48-Jährige.
Schon in der Studienzeit einen Menschen gerettet
Auf die Frage, ob er sich als Held fühlt, bleibt Etzl bescheiden: "Es war für mich selbstverständlich, zu helfen. Ich würde es immer wieder so machen."
Und dabei stellt sich heraus, dass Etzl zuvor schon einmal zum Lebensretter wurde. Und zwar in Wien. "In meiner Studienzeit in den 90er Jahren haben Freunde und ich einmal einen Mann von den U-Bahn-Gleisen gerettet", erzählt Etzl so fast nebenbei.
Somit hat der 48-Jährige eine zweite Helden-Geschichte, die er einmal seinen Enkerln erzählen kann...
(mip)