Oberösterreich

Falsches Medikament– Patient stirbt nach fatalem Fehler

Ende August ist im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl ein 73-jähriger Patient verstorben. Er erhielt ein Medikament, das gar nicht für ihn gedacht war.

Oberösterreich Heute
Im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl passierte am 27. August ein dramatischer Fehler.
Im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl passierte am 27. August ein dramatischer Fehler.
Walter Pernkopf / picturedesk.com

Ein Fehler, der ein Menschenleben kostete, ist Ende August im oberösterreichischen Bezirk Gmunden passiert. Im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl erhielt ein 73-jähriger Patient eine Schmerztablette, die für einen anderen Kranken gedacht war. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich später herausstellte.

Patient stirbt trotz Überwachung

Das Personal bemerkte den Fehler und überwachte den Gesundheitszustand des Patienten. Bei einem dieser Kontrollgänge fand man ihn leblos im Bett. Einen Bericht der "Kronen Zeitung" bestätigte das Spital in einer Presseaussendung.

Eine Reanimation war noch erfolgreich, der Mann kam daraufhin auf die Intensivstation. Dort verstarb er aber nach rund fünf Tagen. Eine Sachverhaltsdarstellung über die Patientenverwechslung wurde vom Klinikum an die zuständige Staatsanwaltschaft Wels übermittelt. Eine Obduktion wurde angeordnet. Die Todesursache stand noch nicht fest.

Patientenverlegung übersehen

Laut der "Krone" dürfte der Fehler passiert sein, als ein Patient mit ansteckender Infektion in ein anderes Zimmer verlegt wurde. An dessen Stelle war das Bett des 73-Jährigen geschoben worden. Am Abend des 27. August blieb eine Hydal-Tablette übrig, ein sehr starkes Schmerzmittel. Die gehörte dem inzwischen verlegten Patienten, auf dessen Platz der 73-Jährige lag. 

Anschließend soll im Trubel vergessen worden sein, die Namensschilder auf der Tablettenschachtel und dem Patientenarmband zu vergleichen. Deshalb bekam der falsche Patient das starke Schmerzmittel. 

Laut Klinikum war die Verwechslung sofort entdeckt und die diensthabende Fachärztin kontaktiert worden. Dem 73-Jährigen schien es auch gut zu gehen, worauf "eine regelmäßige und engmaschige Überwachung des Gesundheitszustandes angeordnet und durchgeführt" worden war. Die Werte des Mannes schienen unverdächtig.

"Fehler, aus dem wir lernen werden"

"Es ist ein Fehler passiert, aus dem wir lernen werden. Dienstrechtliche Konsequenzen gibt derzeit nicht, da warten wir auf die Entscheidung von Staatsanwaltschaft und Gericht", wurde Tilman Königswieser, ärztlicher Leiter des Salzkammergut Klinikums von der Zeitung zitiert.

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