Falscher Tarif! Darum erhalten Hunderte EVN-Kunden Post

Kunde Werner H. (75) aus dem Weinviertel ist seit Jahrzehnten der EVN treu, hat ein schmuckes Einfamilienhaus, heizt mit Gas. Mit der EVN war er indes zuletzt nicht immer gänzlich zufrieden, um es beschönigt auszudrücken. 

Der Weinviertler hatte mit Ende Mai bei der Jahresabrechnung 1.600 Euro zu zahlen - für die Nachzahlung plus erster Teilbetrag. "Und damit war mein Vater zufrieden. Wenn man aber bedenkt, dass meine Mutter den ganzen Winter über gefroren hat, sieht das wieder anders aus. Sie hatte immer mehrere lange Kleidungsstücke an, sah mit zwei Decken fern", bringt es die Tochter (45) auf den Punkt.

Neuer Floater

Dennoch hatte der langjährige Kunde der EVN die Treue gehalten, sich aber jetzt für einen Gas-Float-Tarif entschieden. Und die Preisgestaltung verfolgt der Pensionist mit Argusaugen.

Was Werner H. auffiel: "Es gab zwei unterschiedliche Tarifblätter. Und darin ist ein Unterschied von rund einem Cent beim Gaspreis - was gilt nun?", fragt der Weinviertler zu Recht. Denn: "Die EVN hatte auf der Homepage am 1. Juni einen Gas-Brutto-Floater-Tarif mit 5,5 Cent. Daraufhin entschied ich mich eben für den Floater. Wenige Tage später ist der Preis bei 6,6 Cent."

EVN bedauert Fehler

Stefan Zach, Sprecher der EVN bedauert das Hoppala: "Es dürften einige Hundert Kunden davon betroffen sein. Diese werden wir natürlich informieren und sie können selbstverständlich zurücktreten. Wir bedauern den Fehler sehr. Aber auch der korrekte Floater ist extrem günstig."

Die EVN war zuletzt wegen der sinkenden Preise und dennoch recht teueren Tarife in der Kritik gestanden - mehr dazu hier. Vor einer Woche kündigte die EVN jedoch eine Preissenkung an.

"Entschuldigung bringt mir nichts"

Der 75-Jährige akzeptiert zwar die Entschuldigung, kann sich aber darum nichts kaufen: "Schön wäre gewesen, wenn die EVN für diesen einen Monat den billigeren Tarif gelten hätte lassen."