Steiermark

Falscher Software-Techniker stiehlt Frau 70.000€

Eine Grazer Pensionistin wurde Opfer eines Cyberkriminellen. Dieser hatte sich zuvor als Software-Techniker ausgegeben, um der Frau zu helfen. 

Tobias Kurakin
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Kriminelle erbeuten sich immer öfter ihr Geld über das Internet. 
Kriminelle erbeuten sich immer öfter ihr Geld über das Internet. 
Josep Rovirosa / Westend61 / picturedesk.com

Es ist eine neue Betrugsmasche: der sogenannte "Support Scam". Betrüger geben sich dabei als Computer-Experten aus, die technisch weniger versierten Personen bei Problemen helfen wollen, dabei geht es ihnen letztlich aber nur um die Daten und das Geld ihrer Opfer. Nun fiel eine 74-jährige Grazerin auf die Masche hinein und verlor dabei 70.000 Euro. 

Pensionistin gab Täter vollen Zugriff 

Anfang April hatte der Mann, der bisher noch nicht von der Polizei ausgeforscht werden konnte, die Frau via Telefon kontaktiert. Dabei gab er sich als Mitarbeiter einer Software-Firma aus, der der Frau helfen sollte, ihre Computer-Probleme zu lösen. Nach dessen Aufforderung gewährte die Pensionisten dem Betrüger zunächst einen Fernzugriff auf ihren PC und danach gab sie Daten ihres Personalausweises durch. Der Mann nutzte die Informationen in der Folge, um sich vom Konto der Steirerin insgesamt 70.000 Euro zu überweisen. Mittlerweile sind die Ermittlungen im Laufen, die Polizei konnte jedoch noch keine Erkenntnisse erzielen.

Nun hat auch der Computer-Riese Microsoft auf die neue Betrugsmasche reagiert. Auf ihrer Website verweist das Software-Unternehmen, dass man sich nie proaktiv an Kunden wenden würde. Bei technischen Problemen müsste die Initiative immer vom Kunden ausgehen. 

Tipps von Microsoft zur Erkennung von Betrügern: 
"Betrüger rufen Sie möglicherweise direkt per Telefon an und geben sich als Vertreter eines Techunternehmens aus. Sie können sogar die angezeigte Rufnummer so fälschen, dass die gültige Support-Nummer eines vertrauenswürdigen Unternehmens angezeigt wird. Sie werden Sie wahrscheinlich bitten, Anwendungen zu installieren, die ihnen Remote-Zugriff auf Ihr Gerät bieten. Mithilfe des Remote-Zugriffs können diese erfahrenen Betrüger normale Systemnachrichten als Anzeichen von Problemen falsch anzeigen."

Bereits im Februar gab das Innenministerium bekannt, dass Cyberkriminalität stark zunimmt. Während im Jahr 2012 noch 8.866 Delikte bezüglich Verbrechen im Internet gemeldet wurden, sind es im Vorjahr 46.179 angezeigte Fälle gewesen. Mittlerweile hat das Ressort von Gerhard Karner auf die zunehmende Bedrohung reagiert. Das Bundeskriminalamt hat demnach 100 zusätzliche Beamte für diese Aufgaben ausgebildet. Dabei sind besondere Kenntnisse vorausgesetzt, denn die Betrugsmaschen ändern sich mittlerweile, laut dem Chef des Bundeskriminalamtes, Andreas Holzer, "im Minutentakt". 

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com