"Schnauzer Minelli"

Falscher Name auf Fahrschein: 115 € Strafe für Wiener

Der in London lebende Wiener Alfred J. war auf Heimaturlaub. Weil sein Online-Ticket den Namen "Schnauzer Minelli" aufwies, gilt er als Schwarzfahrer.

Wien Heute
Falscher Name auf Fahrschein: 115 € Strafe für Wiener
Das Ticket von Alfred J. lautete auf den Namen "Schnauzer Minelli" – ein teures Missverständnis.
Wiener Linien / Manfred Helmer, zVg

Seit 23 Jahren lebt der gebürtige Wiener Alfred J. (46) in London, kommt immer wieder gerne zu Besuch in die Bundeshauptstadt – zuletzt im vergangenen Dezember: "Ich war mit meinem Bruder und der Familie im Wien Museum. Es war als netter Abschluss meines Weihnachtsurlaubes gedacht", berichtet der 46-Jährige, der in der Medienbranche tätig ist.

Gemeinsam ging die Gruppe Richtung U4-Station Karlsplatz, gerade noch rechtzeitig fiel dem Wahl-Londoner ein, dass er noch einen Fahrschein benötigt: "Ich hab' mir irgendwann einmal die Wien-Mobil-App heruntergeladen. Also habe ich schnell online ein Ticket gebucht und auch gesehen, dass ich eine E-Mail erhalten habe. Damit war für mich die Sache erledigt."

Ticket auf "Schnauzer Minelli"

Leider ein Irrtum, wie sich schnell herausstellte: Denn bereits bei der Station Kettenbrückengasse war für Alfred J. Endstation: "Ich wurde kontrolliert, musste mit der Dame aussteigen. Ich habe ihr das Online-Ticket gezeigt und auch meinen Führerschein als Ausweis. Doch sie meinte nur: 'Da steht ja ein anderer Name auf dem Ticket!'", erzählt der gebürtige Wiener.

Denn: Das Ticket war auf den Namen "Schnauzer Minelli" ausgestellt: "Ich weiß nicht, wie das passiert ist. Ich habe den Namen nicht eingegeben. Aber meine E-Mail-Adresse lautet so. Ich nehme an, dass die App das automatisch so ausgefüllt hat, anders kann ich es mir nicht erklären. Ich hatte keine Ahnung, dass man den Namen noch eingeben muss, das bin ich aus London nicht gewohnt. Und in Wien fahre ich meistens mit einem Papierfahrschein", meint Alfred J.

115 Euro Strafe

Rund eine halbe Stunde lang diskutierte der 46-Jährige mit der Kontrolleurin: "Ich habe ihr das Online-Ticket und das E-Mail mit diesem Fahrschein gezeigt und ihr erklärt, dass es sich hier eindeutig um ein Missverständnis handelt. Aber sie hat mir nicht geglaubt, mich sogar als eine Art 'Verbrecher' hingestellt", ist Alfred J. wütend.

Die Kontrolleurin kannte kein Erbarmen und stellte einen Zahlschein aus – der 46-Jährige soll nun 115 Euro Strafe blechen: "Das hat mich so geärgert. Auf einem Papierfahrschein steht ja auch kein Name. Ich bin genauso bestraft worden, wie ein 'Schwarzfahrer'!" Er intervenierte bei den Wiener Linien – jedoch ohne Erfolg.

Wiener Linien: "Name muss richtig sein"

"Heute" fragte bei den Wiener Linien nach, diese haben den Fall erneut geprüft. "Herr J. hat sich mit einem LogWien-Account in der WienMobil-App angemeldet. In diesem Account ist als Vor- und Nachname "Schnauzer Minelli" hinterlegt. Diese Daten werden, wenn der LogWien-Account mit WienMobil verknüpft wurde, direkt übernommen, um den Bestellprozess schneller und bequemer zu gestalten. Der Name wurde definitiv nicht aus der E-Mail-Adresse ausgelesen. Der vorausgefüllte Name kann während des Bestellprozesses durch den Fahrgast geändert werden. Dies hat Herr J. nicht getan. Zusätzlich wird beim Onlinekauf eines Tickets darauf hingewiesen, dass der Vor- und Nachname am Ticket mit dem mitgeführten Lichtbildausweis übereinstimmen muss. Die ist eine gängige und gesetzlich vorgeschriebene Vorgangsweise bei Online-Käufen, wie z.B. auch beim Kauf von Flugtickets. Aus diesem Grund können die Wiener Linien auch keine Kulanzlösung anbieten."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der in London lebende Wiener Alfred J. erhielt eine Strafe von 115 Euro, weil sein Online-Ticket für die Wiener U-Bahn den Namen "Schnauzer Minelli" trug, was ihn als Schwarzfahrer erscheinen ließ.
    • Trotz seiner Erklärungen und Interventionen bei den Wiener Linien wurde ihm nicht geglaubt, und der Fall wird nun von den Wiener Linien geprüft.
    red
    Akt.