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Falsche Insta-Freundin – dann schlug Sittenwächter zu

Jugendliche in Wien leben gefährlich. Folgen sie falschen Mädchen auf Insta, setzt es Prügel. Das zeigt ein neues, erschütterndes Sittenwächter-Video.

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Brutale Szenen in Wien
Brutale Szenen in Wien
zVg

Die abstruse Welt der Sittenwächter – ein neues Video gibt Einblick in die wirre Gedankenwelt von Jugendlichen, mitten in Wien. Wie erst jetzt bekannt wurde, soll sich die neuerliche Attacke bereits im Sommer im Bereich des Pratersterns abgespielt haben. Ein Tschetschene drängt einen jungen Buben auf offener Straße in einen Hinterhalt und fordert ihn auf, Reue zu zeigen und sich anschließend selbst zu beschimpfen.

"Bin eine Fotze!"

"Ich entschuldige mich dafür, dass ich Tschetschenen-Mädchen gefolgt habe. Und ich bin eine Fotze", so das Opfer, dem die blanke Angst ins Gesicht geschrieben steht. Danach setzt es mehrere Faustschläge. Als Grund für die brutale Attacke: Der Bub soll dem "falschen" Mädchen auf Instagram gefolgt sein. 

Auf "Heute"-Anfrage bestätigte die Wiener Polizei, dass den Ermittlern die Aufnahmen bekannt sind. Die Kriminalpolizei hat bereits die Ermittlungen aufgenommen. 

Sittenwächter kommt nach einem Monat frei

Bereits im September berichtete "Heute" über eine dunkle Parallelwelt, in der die Islam-Sittenwächter leben. Damals wurde ein junger Wiener mit serbischen Wurzeln misshandelt, weil ihn eine Schulkollegin mit tschetschenischen Wurzeln wegen einer Hausaufgabe anschrieb. Die Polizei konnte den Schläger binnen weniger Tage ausforschen und vor Gericht stellen. Der 15-Jährige wurde im Oktober zu 12 Monaten Haft verurteilt, davon ein Monat bedingt. Da der Jugendliche bereits seit 18. September in Untersuchungshaft war, wird er bereits am kommenden Montag entlassen.

Kripo geht gegen Gruppe aus Tschetschenien vor

Bereits seit Februar 2020 ermittelt die Kriminalpolizei gegen die Tätergruppe. Dabei handelt es sich um eine Gruppierung selbsternannter Sittenwächter aus Tschetschenien. Die Organisation ist hierarchisch strukturiert und organisiert sich in geheimen Chatgruppen.

Die Vorgehensweise der Täter ist immer die gleiche: Sobald ein "Fehlverhalten" festgestellt wird, setzen sie entsprechende Gegenmaßnahmen, wie Belehrungen, prangermäßiges Aushängen von Fotos vor Moscheen, Verfolgung oder auch körperliche Misshandlungen. Das Motiv: die Nichtbefolgung der islamistisch-konservativ beeinflussten Normen ("Adat").