Fussball

Falsche Abseitslinie bei Austria-Gegentor im TV

Eine umstrittene Abseitsentscheidung im Bundesliga-Duell zwischen Austria Wien und dem LASK (2:2) sorgt für Diskussionen. 

Heute Redaktion
Beim LASK-Führungstreffer war eine falsche Abseitslinie im TV sichtbar.
Beim LASK-Führungstreffer war eine falsche Abseitslinie im TV sichtbar.
Screenshot

Bereits in der fünften Minute erzielten die Stahlstädter das vermeintliche Führungstor. Rene Renner spielte den Stanglpass flach vors Tor, Marin Ljubicic musste nur noch vollstrecken. Allerdings zählte der Treffer nicht. Schiedsrichter Alexander Harkam entschied nach der Überprüfung des Video-Referees Christian-Petru Ciochirca auf eine Abseitsstellung. Dieser Vorgang dauerte gestoppte drei Minuten. 

Erst nachdem das Spiel bereits einige Minuten wieder lief, wurde den TV-Zuschauern der Liveübertragung bei "Sky" die Abseitsentscheidung auch bildlich präsentiert, ein Standbild mit einer gezogenen Linie eingeblendet. In sozialen Netzwerken entstanden allerdings schnell Zweifel an diesem veröffentlichten "Beweisbild". Denn Hintertor-Schnappschüsse lassen erahnen, dass es viel knapper ist, als zunächst angenommen. 

Falsche Linie gezogen

Die Frage ist nämlich: Wo befindet sich der Ball im Moment des Abspiels? Dieser ist nämlich entscheidend darüber, ob Ljubicic in der Mitte des Strafraums in einer Abseitsposition stand, oder nicht. Allerdings ist der Ball in der TV-Aufnahme nicht zu erkennen, wird von Austria-Verteidiger Johannes Handl verdeckt.

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    Ein Problem, das auch die Schiedsrichter hatten, wie der ÖFB mittlerweile gegenüber den "Österreichischen Nachrichten" zugab. "In dieser Situation konnte keine exakte Abseitslinie gemäß den technischen Parametern gezogen werden, da der Ball in diversen Kamerapositionen verdeckt war. Hier ist fälschlicherweise eine erste, lediglich der internen, optischen Anschauung dienliche, nicht korrekt angelegte Linie an den TV-Rechteinhaber ausgespielt worden", erklärte der heimische Fußballverband. 

    Die Abseitssituation ohne die gezogene Linie.
    Die Abseitssituation ohne die gezogene Linie.
    Screenshot

    Abseitsentscheidung trotzdem richtig?

    Das, was über den TV-Bildschirm lief, war also nur eine tendenziell gezogene und keine kalibrierte Linie. Deren Anwendung war schlicht und ergreifend nicht möglich. Sieht man sich das gesamte Video noch einmal an, lässt sich erahnen, dass die Abseitslinie deutlich näher zum Austria-Tor gezogen werden hätte müssen – unabhängig der endgültigen Abseitsentscheidung.

    Trotzdem hielt der ÖFB fest: "Dies ändert jedoch nichts an der Richtigkeit der Entscheidung." 

    Allerdings bleibt die Frage: Wie kann der für das Schiedsrichterwesen zuständige Verband derart überzeugt davon sein, dass die Entscheidung korrekt war, wenn es nicht möglich war, eine kalibrierte Linie zu ziehen? Eine Frage, deren Antwort vorerst offen blieb...

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