Österreich

Falsch abgerechnet: Polizist muss vor Richter

Heute Redaktion
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Nach langen Ermittlungen und massiven Vorwürfen kann sich ein ins Zwielicht geratener Linzer Chefinspektor zurücklehnen: Obwohl von seinen Kollegen schwer beschuldigt, wird er sich vor Gericht nur wegen eines Bagatelldeliktes verantworten müssen. Er soll Überstunden im Wert von 331 Euro und 5 Cent falsch abgerechnet haben

Es gilt die Unschuldsvermutung, auch wenn polizeiintern schon Maßnahmen gegen den beschuldigten Polizisten gesetzt wurden. Anfang des Jahres tauchten erstmals die massiven Anschuldigungen auf: Der Beamte (55) soll über Jahre hinweg Überstunden im großen Stil verrechnet, dafür aber keine Gegenleistungen erbracht haben. Während der Ermittlungen von LKA-Fahndnern war von mehr als 10.000 Euro die Rede.

LKA legte nun einen Abschluss-Bericht vor
Am 8. Februar legte das Landeskriminalamt seinen Abschlussbericht vor - und der sieht ganz anders aus: Man konnte dem Beschuldigten nur zwei Verfehlungen nachweisen, die er am 17. und am 20. Oktober 2010 begangen haben soll. Konkret geht es um nicht geleistete, aber kassierte Überstunden im Ausmaß von 331 Euro und 5 Cent, so der Inhalt des Strafantrages.

Diese Verfehlungen hat er auch zugegeben. Aber: Wurde deshalb nicht weiter ermittelt? Für das Strafverfahren sei das unerheblich, meint ein hoher Polizeioffizier.

Bestätigt ist aber, dass der Beamte am Bezirksgericht Linz wegen versuchten Betrugs unter Ausnützung einer Amtsstellung angeklagt wird, bestätigt Gerichtvorsteher Walter Engelberger.

Übrigens: Das Landespolizeikommando degradierte den einstigen Chefinspektor mit stattlichem Bezug zum Bezirksinspektor. Und: Seinen gut dotierten Dienstleiterposten verlor er ebenfalls

Robert Loy