Prozess am 14. April

Fake-Lehrer angeklagt – darum fälschte er sein Zeugnis

Es wird ernst für den Fake-Lehrer: 15 Jahre soll er ohne Abschluss unterrichtet haben. Jetzt ist klar, warum er sich die Anstellungen erschlichen hat.
Oberösterreich Heute
26.03.2025, 03:00

15 Jahre Lehrer – jetzt wird einem 48-Jährigen der Prozess gemacht: Der Steyrer soll seit 2010 an Schulen in OÖ, NÖ und Wien Deutsch und Sport unterrichtet haben – und das ohne Abschluss.

Schon 2005 wurde er nämlich vom Studium exmatrikuliert, das Zeugnis hatte er sich einfach gefälscht. Zuletzt war er laut Polizei an einer Mittelschule in Steyr angestellt. Der Termin für seine Verhandlung am Linzer Landesgericht ist schon fix.

Lüge für die Liebe?

Jetzt gibt es auch Details zu seinem Motiv. Wie Staatsanwältin Ulrike Breiteneder "Heute" erklärt, spielte eine Dame wohl die entscheidende Rolle: "Er hat sich mit einer Bekanntschaft über den Lehrerberuf ausgetauscht." Dabei soll sie sehr leidenschaftlich über ihre Tätigkeit gesprochen haben.

Daraufhin habe er sich "schwer getan zuzugeben, dass er gar keinen Abschluss hat", so Breiteneder. Und so startete er seine "Karriere" mit einem gefälschten Diplomzeugnis. Ob der 48-Jährige die Dame damit beeindrucken wollte, ist aber noch unklar. Die genaue Beziehung der beiden ist nicht bekannt.

Für das Fälschen von Dokumenten dürfte er jedenfalls ein Talent gehabt haben: Das Diplom war wohl so täuschend echt, dass den Bildungsdirektionen der Betrug über ein Jahrzehnt lang nicht auffiel.

Prozess am 17. April

Auch als Pädagoge soll der 48-Jährige ziemlich gut angekommen sein – das berichten zumindest ehemalige Kollegen. Auch Eltern lobten das Engagement des mutmaßlichen Betrügers. Er sei ein "toller Lehrer mit dem Herzen am richtigen Fleck" gewesen.

Vor der Justiz schützt ihn das freilich nicht: Nach monatelangen Ermittlungen ist der Abschlussbericht der Polizei da, auch der Strafantrag ist schon fertig. Ernst wird es für den Steyrer schon am 17. April – dann muss er sich wegen Urkundenfälschung und Erschleichung eines Amtes verantworten. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Haft, es gilt die Unschuldsvermutung.

{title && {title} } red, {title && {title} } 26.03.2025, 03:00
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