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Fake-Info empört – Frauen sollen Kopfbedeckung tragen
Nach der Vergewaltigung eines 16-jährigen Mädchens am Mittwoch in der Nähe des Linzer Bahnhofes wurden nun Fake-Hinweisschilder angebracht.
Am Freitag wurden unzählige Fahrgäste der ÖBB auf ein dubioses Schreiben aufmerksam. Nachdem eine 16-Jährige am Mittwochnachmittag von vier Männern vergewaltigt worden sein soll– "Heute" berichtete", waren am Freitag mehrere vermeintliche Aushänge der ÖBB zu finden. Diese "Info-Zettel" sahen imdem ÖBB-Design täuschend ähnlich – nur das bekannte entsprechende Logo fehlte.
"Freizügige Kleidung vermeiden und Kopfbedeckung tragen"
Leserreporterin Luiza befand sich vor Ort und war anfangs über den Infos-Zettel schockiert. Auf diesem stand nämlich, dass man nicht mehr für die Sicherheit der Fahrgäste sorgen könne. Kurios: Man solle sich bestenfalls in Begleitung und mit Kopftuch zum Bahnhofsgelände begeben. Freizügige Bekleidung sei ebenfalls zu vermeiden und auch Sicherheitsabstände zu jungen Männern sollen eingehalten werden. "Ich bin zutiefst enttäuscht, dass die ÖBB etwas derart Menschenfeindliches zulässt", wütete die "Heute"-Leserin.
Die Pressestelle der Österreichischen Bundesbahnen stellte auf Anfrage von "Heute" klar, dass das dubiose Schreiben nicht von ihnen ist. Die Polizei ermittelt mittlerweile wegen des Verdachts auf Verhetzung.
Polizei schaltet Landesamt für Terrorismusbekämpfung ein
Die Pressestelle der Landespolizei Oberösterreich betonte auf Anfrage von "Heute", dass die im A4-Format laminierten Plakate umgehend vom Sicherheitspersonal der ÖBB entfernt wurden. Darüber hinaus ermittelt man nun gegen den bisher unbekannten Verfasser dieser Botschaften und schaltete auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ein.
Es bestehe der Verdacht auf Verhetzung. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit der als rechtsextrem eingestuften "Identitären Bewegung" – in der Vergangenheit sorgten die Identitären mehrfach für Eklats.
"Jeder Vorfall einer zu viel"
Die Pressestelle der ÖBB distanzierte sich auf Anfrage von "Heute" ganz klar von der ominösen Fahrgast-Empfehlung. Die Sicherheit aller Fahrgäste habe gerade nach der schrecklichen Vergewaltigung der 16-Jährigen am Linzer Hauptbahnhof oberste Priorität. "Unsere Security-Mitarbeiter sind rund um die Uhr im Dienst und auch Polizeistreifen sind direkt am Hauptbahnhof präsent", versicherte eine Pressesprecherin im Gespräch mit "Heute". Darüber hinaus gäbe es am Bahnhof diverse Ansprechpartner für alle, die Fragen haben.
Die Eisenbahngesellschaft setzt auch auf modernes technisches Know-How: Body-Cams, Videoüberwachung und Notrufeinrichtungen sorgen für zusätzliche Sicherheit bei den Kunden. "Die Sicherheit der Bahnhofsbesucher hat für die ÖBB stets oberste Priorität, denn jeder einzelne Vorfall ist einer zu viel", so die Pressesprecherin abschließend.