Österreich
Fährt "Drogen-Millionär" Gericht mit Ferrari davon?
Ab Donnerstag gibt die Justiz Österreichs mutmaßlich schillerndstem Drogendealer G(r)as: Boban J. soll 523 Kilo „Stoff" verkauft haben, zum Millionär geworden sein – und sich einen Ferrari gegönnt haben.
Für die Justiz – „Heute"-Leser wissen es – wurde die Causa Boban J. zum Pleiten-, Pech- und Pannenakt. Nach intensiven Ermittlungen nahm man den mutmaßlichen Kopf einer kriminellen Vereinigung zwar 2018 fest, musste ihn aber im Februar des Vorjahres auf freien Fuß setzen – da man zu langsam ermittelt hatte.
Aufregung um "Operation Roma"
Auch der Name der Polizeiaktion – „Operation Roma" – sorgte für Kritik bei Menschenrechtsorganisationen wie Zara. Ab Donnerstag stehen Boban J., Darko T. und Sasa J. vor Gericht. Sie sollen 523 Kilo Marihuanagras verkauft haben und so zu Millionären geworden sein. Sie leugnen alles.
"Hackler" mit drei Millionen und Ferrari
Boban J. (angeblich verdingte er sich als Arbeiter mit 2.000 Euro Nettolohn) bewohnt Villen in Wien, besitzt einen weißen Ferrari 488 GTB und eine 700.000 Euro teure Uhr. Am Konto hat er laut Schätzung der Staatsanwaltschaft drei Millionen Euro – alles erdealt? Der Verdächtige will einfach aus einer vermögenden Familie, die durch ein Schneeschaufel-Unternehmen (kein Witz) zu Geld gekommen ist, stammen. In der Tat gibt es keine entlarvenden Abhörprotokolle oder belastende DNA, nur die Aussage eines dubiosen Kronzeugen. Fährt Boban J. nach Ende des zweitägigen Schwurgerichtes, dem er sich auf freiem Fuß kommend stellen wird, mit seinem sichergestellten Ferrari heim?
Es gilt die Unschuldsvermutung.