Welt
Fälle von Lepra nehmen jetzt rasend schnell zu
Die US-Gesundheitsbehörden sind alarmiert: Die Fälle von Lepra nehmen in den südöstlichen US-Bundesstaaten stark zu.
81 Prozent der gemeldeten Fälle im Sunshine State sind in Zentralflorida aufgetreten, auf das fast ein Fünftel der landesweit gemeldeten Fälle entfallen. Das melden die "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC), eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums.
In den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt
In den südöstlichen Bundesstaaten habe sich die Zahl der registrierten Lepra-Fälle in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Dabei seien etwa 34 Prozent der zwischen 2015 und 2020 gemeldeten Fälle lokal und nicht reisebedingt angesteckt worden.
Bei mehreren Fällen in Zentralflorida gibt es laut CDC keine eindeutigen Hinweise auf eine zoonotische Ansteckung, also über ein Tier wie typischerweise dem Gürteltier. In den meisten Fällen wird Lepra von Mensch zu Mensch übertragen.
Entstellende Wunden und Nervenschäden
Die auch als Hansen-Krankheit bekannte, chronische Infektionskrankheit wird dabei durch Tröpfchen aus Nase und Mund einer infizierten Person transportiert.
Sie wird durch das Bakterium Mycobacterium leprae verursacht, das Haut, Augen, Schleimhäute und die Nerven befällt und entstellende Wunden und Nervenschäden verursacht. Wird die Krankheit nicht frühzeitig erkannt und mit Antibiotikum behandelt, treten Blindheit, Geschwüre sowie Lähmungen und Verkrüppelungen auf.
Ärzte sollen bei Untersuchungen an Lepra denken
Die CDC geben an, dass sich in den USA jährlich etwa 150 Menschen mit der Krankheit infizieren. Die CDC warnen nun Ärzte, bei der Untersuchung von Patienten, die in den Südosten der USA gereist sind, auch an Lepra zu denken.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation stecken sich jedes Jahr mehr als 200.000 Menschen aus über 120 Ländern an.