Coronavirus

Fälle gehen zurück – und Lockdown-Angst geht um

Kuriose Lage: Die Experten des Bundes gehen zwar von sinkenden Fall- und Belagszahlen aus, ein Lockdown im Jänner droht aber wegen Omikron.

Michael Rauhofer-Redl
Teilen
Corona-Intensivstation in Österreich
Corona-Intensivstation in Österreich
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Die Corona-Situation in Österreich blieb auch über Weihnachten angespannt. Wie dem aktuellen Arbeitsdokument, das "Heute" vorliegt,  zu entnehmen ist, entwickeln sich die Zahlen der Infektionen und belegten Krankenhausbetten zwar in die gewünschte Richtung. Von Entwarnung kann aber dennoch keine Rede sein.

Inzidenzen gehen zurück

Die 7-Tages-Inzidenz geht zwar in allen Bundesländern erneut zurück, in Vorarlberg, wo sie aktuell immer noch am höchsten ist, liegt sie aber immer noch bei 270,8. Die Fallprognose, die sich auf die erwarteten Infektionen bezieht, reicht bis zum 29. Dezember.

"Für den letzten Prognosetag wird eine 7-Tages-Inzidenz im Bereich von 170 bis 290 Fällen je 100.000 EW erwartet. Als Mittelwert kann ein Punktschätzer von 220 angegeben werden, der jedoch nur in Zusammenhang mit der angegebenen Schwankungsbreite aussagekräftig ist. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,5 Prozent ist auch eine 7- Tages-Inzidenz von über 380 oder unter 130 möglich. Die geringste Inzidenz wird im Burgenland und die höchste Inzidenz in Vorarlberg erwartet", heißt es darin. 

Hohe Auslastung auf Intensivstationen 

So erfreulich die Entwicklung also in diesem Fall ist, so besorgniserregend ist die Situation in den heimischen Spitälern. Denn obwohl mit den gesunkenen Fallzahlen (derzeit) auch weniger Krankenhausaufenthalte einhergehen, spüren einige Bundesländer noch immer die Nachwirkungen der extrem vielen Fälle aus der Vergangenheit. Alleine was die Intensivbettenauslastung angeht, kratzt das Ländle nach wie vor an der kritischen 33-Prozent-Marke. 

In der entsprechenden Belagsprognose, die bis zum 05. Jänner 2022 reicht, gehen die Experten "von einem Rückgang des Belages auf Intensiv- und Normalstationen aus. Dies erfolgt jedoch nach wie vor auf teilweise systemkritisch hohem Auslastungsniveau." Und weiter: Die Überschreitung der 33-Prozent-Auslastungsgrenze ist am 29.12. in allen Bundesländern möglich. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering. In der Bundeshauptstadt Wien liegt sie mit 0,5 Prozent sogar unter der Ein-Prozent-Marke. In Vorarlberg liegt die Wahrscheinlichkeit laut Erwartung bei 30 Prozent. 

Lockdown im Jänner?

Auch wenn die Zahlen der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten in anderen Bundesländern deutlich geringer ist – zwischen 15 Prozent in Salzburg und 27 Prozent in Tirol – darf die lauernde Gefahr, Stichwort Omikron, nicht unterschätzt werden. Schon jetzt berichten viele Intensivmediziner von ihrem höchst belastenden Arbeitsalltag

Laut Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger pfeifen die Spatzen schon jetzt einen Lockdown im Jänner von den Dächern. GECKO-Chefin Katharina Reich will davon allerdings aktuell noch nichts wissen. Man fahre auf Sicht, ob es einen Omikron-Lockdown brauchen wird, sei unklar.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf